SMA Solar-Aktie gibt nach: SMA Solar verzeichnet Ergebniseinbruch
Die anhaltenden Lieferkettenprobleme bei elektronischen Chips nagen deutlich an der Profitabilität des Solartechnikkonzerns SMA Solar.
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Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach im ersten Quartal um rund ein Viertel auf 14,8 Millionen Euro ein. Konzernchef Jürgen Reinert hatte zuvor eine Spanne von 12 bis 16 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Unter dem Strich verdiente SMA Solar nun 3 Millionen Euro nach 8 Millionen im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch im hessischen Niestetal mitteilte. Seine Jahresprognose bestätigte der Vorstand.
"Im ersten Quartal 2022 haben wir den höchsten Auftragseingang der vergangenen zehn Jahre verzeichnet", sagte Reinert laut Mitteilung. Insbesondere der März sei noch einmal sehr gut gewesen. Die Kunden fragten sowohl die bestehenden als auch die in den vergangenen Monaten neu in die Märkte eingeführten Produkte und Lösungen stark nach. Der Auftragsbestand von SMA Solar knackte in den ersten drei Monaten die Milliardenmarke. Mit 572 Millionen Euro entfiel dabei die Hälfte auf das Produktgeschäft. Der Rest entfällt auf das Servicegeschäft.
Der Umsatz der ersten drei Monate ging jedoch gegenüber dem Vorjahr um gut 8 Prozent auf 220,6 Millionen Euro zurück. Er lag damit aber immer noch etwas über dem Ausblick des Unternehmens. "Trotz der weiterhin angespannten Liefersituation bei elektronischen Bauteilen gehen wir davon aus, dass wir den größten Teil des produktbezogenen Auftragsbestands bis zum Ende des Jahres als Umsatz verbuchen können", sagte Reinert.
Mit dem Kursrutsch vom Mittwoch setzte sich der vor rund einer Woche begonnene, kurzfristige Abwärtstrend fort. Allerdings hatte sich der Kurs zuvor seit Ende Februar nahezu verdoppelt bis auf gut 48 Euro. Der Solartechnik-Konzern profitiert unter anderem von den politischen Bestrebungen, Deutschland und Europa unabhängiger von russischer Energie zu machen. Dann hatten Anleger aber erst einmal Kasse gemacht.
Außerdem hatte zu Wochenbeginn Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies der Stimmung der Anleger einen Schlag versetzt, woraufhin der Kursdruck zunahm. Angesichts von Lieferengpässen und des intensiven Wettbewerbs dürften die Marktanteile des Unternehmens 2022 unter Druck geraten, und die Profitabilität sollte verhalten bleiben, hatte Hesse geschrieben. Dazu komme die anspruchsvolle Bewertung der Aktie.
So reagiert die SMA Solar-Aktie
Die Aktien von SMA Solar zeigten sich am Mittwoch nach der Zahlenvorlage vorbörslich schwankend und teils mit hohen Gewinnen. Im offiziellen XETRA-Handel geht es dann zeitweise um 1,72 Prozent auf 35,38 Euro runter.
Am Vortag hatten sie schon eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Zeitweise waren sie beflügelt worden von Spekulationen über eine Partnerschaft mit dem deutschen Solarauto-Entwickler Sono Motors.
Ein Händler warnte am Morgen davor, dass die Aktien auch nach dem Quartalsbericht besonders volatil bleiben könnten. Laut dem Experten Constantin Hesse von Jefferies Research war das erste Quartal schwach wegen der anhaltenden Lieferkettenprobleme und vor allem der Chip-Knappheit, dies sei aber erwartet worden.
Die Erlösentwicklung habe daher die Erwartungen erfüllt und die Entwicklung der Gewinnkennziffern (Ebit und EPS) sei sogar besser als erwartet gewesen. Außerdem bestätigte der Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen seinen Ausblick.
/ngu/stk
NIESTETAL (dpa-AFX)
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