Chart-Check

Chartanalyse: DAX - Das Tief gesehen

15.12.11 14:57 Uhr

Nach den über einwöchigen Kursverlusten dreht der DAX am Donnerstag endlich ins Plus. Damit dürfte er das Tief gesehen haben.

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Indizes

22.433,9 PKT -242,5 PKT -1,07%

5.584,5 PKT -14,9 PKT -0,27%

Analyse-Datum: Donnerstag, 15. Dezember 2011

Diagnose: Trotz gestriger Abgaben bei Dow Jones und S&P 500 zeigt sich der DAX am Donnerstag deutlich fester. Seit Angang der Woche büßte der Index rund 280 Punkte ein. Dennoch schrieb ich in den vergangenen Tagen, dass die charttechnischen Aussichten nicht so schlecht sind: So notiert der DAX im seit Mitte September bestehenden Aufwärtstrendkanal (blau). Das gestrige Tief bei 5675 Punkten liegt außerdem in gebührender Distanz zum vorigen von Ende November (5366 Zähler). Zwei Indizien für den Optimismus.

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Nachdem der S&P 500 den Kampf an der 200-Tage-Linie bei 1262 Punkten aufgab, rutschte er in den vergangenen Tagen deutlich ab. Im Resultat fiel der kurzfristige Abwärtstrend seit dem Oktober-Hoch bei 1293 Punkten, die 50-Tage-Linie bei 1226 Zählern sowie die horizontale Unterstützung bei 1220 Punkten.


S&P 500: 6-Monats-Chart
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)

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Da die kurzfristigen Trading-Indikatoren bereits wieder ihre unteren Extremzonen erreicht haben, sollte der aktuelle Abwärtsimpuls am Ausklingen sein. Mit dem Anstieg über die 200-Tage-Linie würde dann ein starkes Kaufsignal generiert, dem im Anschluss ein weiteres folgen sollte: So könnte die noch immer aufsteigende(!) 50-Tage-Linie bereits innerhalb der nächsten zwei Wochen die 200-Tage-Linie nach oben schneiden, was ein starkes Einstiegssignal darstellt. Im Ergebnis wären dann übergeordnet Kurse bis in den oberen Bereich des bestehenden Aufwärtstrendkanals bei rund 1300 Punkten machbar. Zuvor bilden die Barrieren bei 1275 Zählern sowie das Oktoberhoch bei 1293 Punkten die nächsten Zwischenziele. Auf der Unterseite liegen die Auffangnetze bei 1200 und 1170 Punkten.

Warum ich zudem bald höhere Kurs sehe, erklärt auch die Lage beim Chicago Board Options Exchange Volatility Index (VIX), der die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 wiederspiegelt. So steht der Volatilitäts-Index kurz davor, die 200-Tage-Linie bei 25,6 Punkten nach unten zu brechen. Im Erfolgsfall ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es an den Aktienmärkten wieder aufwärts geht.

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Läuft es noch besser als erwartet, könnte es dann sogar zu den Hochs vom Februar, Mai und Juli gehen, die ungefähr auf dem Niveau von 1345 Zählern liegen und mit der oberen Aufwärtstrendbegrenzung von Oktober zusammenfallen.


Dax: 6-Monats-Chart
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Prognose: Der gestern unterschrittene Support bei etwa 5700 Punkten konnte heute zurückerobert werden und kann deshalb als Fehlausbruch eingestuft werden. Rückenwind kommt jetzt auch von der überverkauften Indikatorenlage, die bereits ein Kaufsignal generiert hat. Kommt es nicht nochmals zu einem Rückfall, so geht es in den nächsten Tagen um den horizontalen Widerstand bei 5830 Zählern sowie die ansteigende 50-Tage-Linie bei 5897 Punkten. Um die insgesamt noch aufgehellten Perspektiven einzutrüben, bedürfte es eines nachhaltigen Kursrutsches unter das jüngste Tief bei 5366 Punkten vom 25. November.

Tendenziell steht, nach der aktuellen Konsolidierung, einer Jahresendrally nicht viel im Wege. Als Anlaufstelle dient dabei das Bewegungshoch aus dem Oktober bei 6430 Punkten. Danach käme bereits die Zielregion bei 6483 Zählern infrage, die sich aus dem März-Tief speist.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

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