Dieser chinesische Milliardär verlor 85 Prozent seines Vermögens
Warum das für Umweltschützer ein Grund zum Jubeln ist.
Vor wenigen Monaten war der chinesische Telekom-Mogul Wang Jing umgerechnet noch gut 9 Milliarden Euro schwer. Heute besitzt er nur noch 15 Prozent seines einstigen Vermögens. Schuld ist der Börsencrash in China, der Wang Jing in diesem Jahr von einem der 200 reichsten Menschen der Welt zum größten Verlierer unter den Milliardären machte.
Während Wang Jing selbst sich kaum darüber freuen dürfte, dass Bloomberg ihm den Titel "World’s worst-performing Billionaire 2015" verliehen hat, jubeln Umweltschützer dafür umso mehr. Und zwar nicht einmal die Umweltschützer aus China, denn denen dürfte Wang Jing und sein Vermögen recht egal sein, sondern die aus Nicaragua. Dort betreibt Wangs Firma HKND ein Großprojekt, das jetzt womöglich auf der Kippe steht.
HKND will einen Kanal quer durch Nicaragua bauen, der mit 278 Kilometern rund dreimal so lang werden soll wie der Panamakanal. Umgerechnet rund 140 Millionen Euro hat die Firma in dieses Projekt bereits investiert. Und zwar komplett aus dem privaten Vermögen von Wang Jing. Insgesamt soll der Kanal rund 44 Milliarden Euro kosten. Analysten befürchten jetzt aber ein Scheitern des Projekts, da Wang Jing kaum in der Lage sein wird, weiterhin Millionen zuzuschießen. Und auch andere Investoren könnten sich die Frage stellen, ob das Megaprojekt vor diesem Hintergrund tatsächlich eine Zukunft hat - und womöglich abspringen.
Sollte der Kanalbau tatsächlich platzen, wäre das für die Umweltschützer in Nicaragua ein großer Sieg. Sie befürchten, dass der Kanal den Regenwald zerstören und die Ureinwohner aus ihren Territorien vertreiben könnte. Aufgrund dieser Bedenken musste der Baubeginn bereits bis mindestens 2016 verschoben werden.
Bei HKND gibt man sich jedoch gelassen. Laut Vize-Präsident Peng Guowei schreitet das Projekt gut voran und man will nach wie vor in rund 5 Jahren mit dem Kanalbau fertig sein. Und auch Bill Wild, bei HKND hauptverantwortlich für das Projekt, beschwichtigt: "Ich bin mir sicher, dass es eine finanzielle Lösung geben wird, noch bevor der Bau beginnt."
Sollte der Kanal trotz der momentan unklaren finanziellen Situation wie geplant gebaut und bis 2020 fertiggestellt werden, könnte er Wang Jing wieder zu einem der reichsten Menschen der Welt machen. Denn seine Firma hat nicht nur den Auftrag zum Bau des Kanals erhalten, sondern auch eine 50-jährige Konzession für dessen Betrieb. Falls der Kanal also wie erhofft eine der Hauptrouten für internationale Handelsschiffe wird, dann dürfte wieder viel Geld in Wang Jings Kasse fließen. Vielleicht genug, um die jüngsten Verluste auszugleichen.
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Bildquellen: Inti Ocon / AFP / Getty Images