Bullenmarkt zu Ende?

Analyst: Eine einzige Aktie könnte den Gesamtmarkt zum Einsturz bringen

15.07.19 16:23 Uhr

Analyst: Eine einzige Aktie könnte den Gesamtmarkt zum Einsturz bringen | finanzen.net

Zuletzt lief es gut an den Aktienmärkten. Nachdem Fed-Chef Jerome Powell Andeutungen gemacht hat, dass die Zentralbank den Leitzins in naher Zukunft senken könnte, machte sich Feierlaune an der Börse breit - die wichtigen Indizes stiegen rapide an. Doch eine einzige Aktie könnte dafür verantwortlich sein, dass der Gesamtmarkt einstürzt.

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Indizes

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Das sieht zumindest Bill Blain, Analyst bei beim Finanzdienstleistungsunternehmen Shard Capital, in einem Beitrag auf dem Portal "safehaven.com" so. Die Rede ist von der zuletzt stark gebeutelten Boeing-Aktie. Nach zwei Abstürzen der Maschine 737 hat sich auch der Wert von Boeing vermindert. Das Unternehmen hat deutliche Probleme. Doch warum genau könnte Boeing den Gesamtmarkt einstürzen lassen?

Boeing ist Schwergewicht im Dow

Der Grund hierfür ist, dass Boeing das größte Gewicht im Dow Jones ist. Die Flugzeug-Aktie macht mehr als 10 Prozent im Index der 30 größten industriellen Werte aus. Sollte sie immens einbrechen, könnten andere wichtige Werte folgen und aus dem Bullen- einen Bärenmarkt machen.

Boeing hat diverse Probleme, die den Konzern laut Blain in große Probleme schlittern lassen könnten: "Nachfrageprobleme (sie verkaufen nur wenige Flugzeuge), Regulierung, juristische Aspekte (viele Leute werden klagen), Cash-Bestände, Vertrauensverlust und die Annahme, dass das Unternehmen die Sicherheit auf der Suche nach Profit aus den Augen verloren hat".

737 darf nicht in die Luft

Nach den Abstürzen hat Boeing vor allem Probleme, die 737 so aufzurüsten, dass sie wieder in die Luft darf. Die Auslieferungen sind im ersten Quartal dieses Jahres um über 50 Prozent eingebrochen - so hat das Unternehmen bisher nur 90 Neuflugzeuge verkauft. Trotzdem produziere das Unternehmen monatlich 42 neue 737er, die es aber nicht verkaufen kann. "Sie werden für diese Flugzeuge nicht bezahlt, müssen aber Lieferketten-Vereinbarungen einhalten. Boeing verliert Geld, indem es Flugzeuge baut, die niemand fliegen kann - keine gute Strategie", so der Experte.

Um die Verluste durch die nicht-verkaufbaren Boeing-737-Maschinen auszugleichen, versucht Boeing, andere Maschinen schnell an den Mann zu bringen. Doch auch dieser Plan scheint nicht aufzugehen. Die Produktion sei "schäbig", dabei würden Flüchtigkeitsfehler gemacht, schrieb die New York Times kürzlich über die Produktion der Boeing 787 Dreamliners in einer Boeing-Fabrik in Charleston.

Probleme bei Boeing könnten sich auf Gesamtmarkt auswirken

Den größten Fehler, den Boeing gemacht hat, sieht Blain darin, dass das Unternehmen die 737 immer nur upgedatet hat, anstatt die Maschine komplett zu überarbeiten und ihr ein neues Design zu verpassen. Das hat zwar in der Vergangenheit ordentlich Geld in die Kassen gespült, doch jetzt würde Boeing "den Tag bereuen", als entschieden wurde, kein komplett neues Design zu erarbeiten. Zwar wäre das "unglaublich teuer" gewesen und hätte die Performance der Aktie in den vergangenen Jahren "gekillt", wie Blain es ausdrückt, aber dann würde Boeing noch heute die Fliegersparte dominieren. "Boeing wäre auf lange Sicht viel weniger verletzlich gewesen."

Airbus lacht sich derweil ins Fäustchen wegen der Probleme, die Boeing hat. Denn der französische Flugzeugbauer profitiert vom schlechten Image Boeings. Doch Blain zeigt sich besorgt um die Auswirkungen, die die Probleme von Boeing wegen seiner schieren Größe auf den Gesamtmarkt haben könnte: "Was wird es für die Märkte bedeuten, wenn Boeing besiegt wird?"

Redaktion finanzen.net

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