Börse Frankfurt-News: Neue Hochs im Blick (Wochenausblick)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Mit Rückenwind aus den USA und Asien halten Analysten neue DAX-Rekorde für möglich. Was die Konjunktur angeht, ist aber schon von "zwei Geschwindigkeiten" mit den USA und Asien vorne und Europa hinten die Rede.
15. Februar 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Von Fasching ist am Rosenmontag wegen der Pandemie zwar nichts zu spüren, die Stimmung an den Aktienmärkten ist dennoch ausgesprochen gut: Sinkende Anzahl an Neuinfektionen in vielen Ländern sowie Impffortschritte wecken Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Lockdowns.
Der DAX steht am Montagmorgen bei 14.1000 Punkten nach 14.035 am Freitagabend etwas im Plus. Unterstützung kommt aus den USA und Asien. An der Wall Street wurden vergangene Woche neue Allzeithochs markiert. Und in Japan hat der Nikkei 225 heute Morgen erstmals seit über 30 Jahren die Kursmarke von 30.000 Zählern wieder überschritten.
"DAX steigt über 15.000 Punkte"
"Das weltweit starke Wachstum der Geldmenge M1 gibt den Aktienmärkten weiterhin spürbaren Rückenwind", erklärt Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Die Bank ist daher überzeugt, dass der DAX im ersten Halbjahr über die Marke von 15.000 Punkte klettern wird. In den zuletzt stark gestiegenen Inflationserwartungen sehen die Analysten jedoch ein Warnsignal. Im zweiten Halbjahr könne die Unterstützung durch die Geld- und Fiskalpolitik nachlassen.
"Fundamentale Aktienförderung" durch US-Regierung
"Die neue US-Regierung betreibt leidenschaftliche Konjunkturrettung und damit fundamentale Aktienförderung", bemerkt Robert Halver von der Baader Bank. Doch verweist auch er auf die Inflationsgefahr. "Die Inflationserwartungen sind bereits steil aufwärtsgerichtet und befinden sich auf dem höchsten Niveau seit Herbst 2018."
Die Entwicklung an den Börsen in der Eurozone und Deutschland sei verhaltener. "Hintergrund ist unter anderem, dass die deutsche Politik lediglich Lockdown-Maßnahmen verlängert, aber klare Impf- und transparente Lockerungsperspektiven im Vergleich zu anderen Regionen und Ländern schuldig bleibt." Damit verdichteten sich Anzeichen einer Konjunkturerholung der zwei Geschwindigkeiten mit Amerika und Asien auf der einen und Europa auf der anderen Seite.
Schwungkraft fehlt
Charttechnisch ist weiterhin ist zu befürchten, dass die jüngst ausgebildete obere Wendeformation ihre Wirkung entfaltet, meint Christian Schmidt von der Helaba. "Insbesondere ein nachhaltiger Rutsch unter die für den tertiären Trend relevante 21-Tagelinie bei 13.856 Punkten würde größeren Abgabedruck nach sich ziehen." Ohnehin lasse aktuell die Schwungkraft des Marktes sehr zu wünschen übrig, es sei eine auffallend hohe Diskrepanz zwischen dem Kursverlauf und den Indikatoren vorzufinden. Supports fänden sich bei 13.866, 13.702 und in Form der 55-Tagelinie bei 13.656.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Montag, 15. Februar
USA:Feiertag (George Washington Day). In den USA findet kein Handel statt.
Dienstag, 16. Februar
11.00 Uhr. Deutschland/Eurozone: ZEW-Konjunkturlage und -erwartungen Februar.
Mittwoch, 17. Februar
14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsatz Januar. Die Wirtschaft dürfte laut Commerzbank im Januar wieder deutlich an Schwung gewonnen haben, insbesondere der private Konsum. Die Bank prognostiziert nach dem Rückgang im November und Dezember für den Januar ein kräftiges Plus beim Einzelhandelsumsatz von 2 Prozent.
20.00 Uhr. USA: Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung. Erwartet werden neue Informationen zu den Einschätzungen der wirtschaftlichen Lage innerhalb der US-Notenbank.
Donnerstag, 18. Februar
13.30 Uhr. Eurozone: Protokoll der EZB-Ratssitzung vom 21. Januar.
Freitag, 19. Februar
10.00 Uhr. Eurozone: Einkaufsmanagerindex Februar. Anders als im Frühjahr zeigen sich die nicht direkt von den Corona-Beschränkungen betroffenen Dienstleistungsbranchen im Euroraum bislang erstaunlich widerstandsfähig, erklärt die Commerzbank. Sie geht davon aus, dass dies auch weiterhin der Fall ist. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie werde die fortgesetzte Erholung in diesem Bereich bestätigen, auch wenn das Tempo wohl etwas nachlasse.
von: Anna-Maria Borse
15. Februar 2021, © Deutsche Börse AG
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