Starinvestor: Nach dem "Minicrash" werden nun wieder neue Allzeithöchststände folgen
Nachdem die Aktienmärkte in der vorvergangenen Woche enorme Kursverluste zu verkraften hatten, ist sich Wall Street-Bulle Jeffrey Saut sicher, die Bodenbildung sei fast erreicht, nun gehe es wieder aufwärts.
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Saut: Nach dem "Minicrash" geht es wieder bergauf
In der vorvergangenen Woche kam es zu herben Einbrüchen an den Handelsplätzen weltweit, der Dow Jones büßte dabei mehr als 800 Punkte ein. Während viele Marktteilnehmer Panik vor einer ausbrechenden Finanzkrise hatten, spricht Raymond James-Chefanlagestratege Jeff Saut lediglich von einem "Minicrash". Diese Woche dürfte schon wieder "weniger chaotisch für Investoren" verlaufen. Der Rücksetzer der letzten Woche deute ihm zufolge nicht darauf hin, dass es grundlegende Veränderungen an den Märkten oder in der Wirtschaft geben werde. Vielmehr gebe es bereits erste Hinweise auf eine Bodenbildung. "Das Trading-Muster ist heute ein schwingendes Muster zwischen Hoch- und Tiefständen und das ist normalerweise, wie sich ein Boden bildet", erklärte Saut gegenüber CNBCs "Trading Nation".
Der Investment-Guru vergleicht die aktuelle Situation mit einem Patienten, der jüngst einen Herzinfarkt erlitten hat. Auch dieser springe nicht gleich wieder auf und mache einen "100-Meter-Sprint". Er müsse sich zunächst einmal erholen, "die Aktienmärkte werden das Gleiche tun".
Positive Umstände stützen die Märkte
Saut hatte vor kurzfristigen Problemen gewarnt, merkt dabei jedoch an, dass er das Ausmaß unterschätzt habe. "Vor zwei Wochen, am Dienstag, hat unser kurzfristiges proprietäres Modell ein Verkaufssignal gegeben. Wir haben darüber geschrieben. Wir haben den Leuten gesagt, sie sollten die Handelspositionen aufgeben", berichtet der langjährige Bulle. Nun aber gibt er Entwarnung und rät seinen Kunden, wieder Geld in die Hand zu nehmen und zu investieren.
Saut ist zudem der Meinung, die immer mehr in Schwung kommende Berichtssaison könne den Märkten wieder Auftrieb verleihen. Das konnte man auch im Dienstagshandel vergangene Woche feststellen: Aufgrund positiv ausgefallener Quartalsergebnisse diverser Unternehmen zeigten sich die Aktienmärkte freundlich. Die Indizes verbuchten kräftige Gewinne und gingen deutlich im Plus aus dem Handel. "Ich denke, dass das der Katalysator für die Aktienmärkte sein wird, um wieder auf neue Allzeithöchststände zu kommen", sagte Saut gegenüber CNBC. Zwar ging es sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag an den Börsen wieder etwas bergab - das Protokoll der US-Notenbank Fed belastete - doch hat Saut genau solch ein "schwingendes Muster" voraus gesagt. Im Freitagshandel setzte die Wall Street jedoch wieder zu einer Erholung an und verbuchte Aufschläge.
Und der Starinvestor geht mit seiner Prognose noch weiter: Der endlos erscheinende Bullenmarkt steuere noch immer nicht auf ein Ende zu. Saut ist sich sicher, er könnte noch weitere zehn Jahre andauern. Allerdings werde er dabei nicht ohne "Hürden und Schlaglöcher" auskommen.
Doch Saut ist nicht als einziger dieser Meinung. Auch Larry Kudlow, Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, zeigt sich weiterhin optimistisch und bezeichnete den Börsenrückgang der vergangenen Woche als "normale Korrektur". "Ich denke, der Hintergrund ist sehr positiv für den Aktienmarkt und ich denke, wie gesagt, Korrekturen kommen und gehen und die Leute sollten […] sehr ruhig bleiben, sie sind ganz normal", erklärte Kudlow gegenüber "Fox News Sunday". "Die Wirtschaft ist in grandioser Form. Wir sind in einem wirtschaftlichen Boom", ergänzte er abschließend.
Redaktion finanzen.net
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