E-Scooter-Startup Bird plant SPAC-Börsengang
Bird meldet massive Expansionspläne. Nun will das Startup mittels Special Purpose Acquisition Company an die Börse.
Werte in diesem Artikel
• E-Scooter-Startup Bird will traditionellen Börsengang mittelt SPAC umgehen
• SPAC soll Bird-IPO beschleunigen
• Bird fusioniert mit Switchback II zwecks SPAC-IPO
Bird, ein US-amerikanisches Unternehmen, das auf den Verleih von elektrisch betriebenen Tretrollern spezialisiert ist, will laut Medieninformationen mit Hilfe einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company, kurz SPAC, an die Börse. Dies berichten die Experten von dot.LA, einem unabhängigen Portal für News im Bereich Startup- und Tech-Nachrichten in Los Angeles, nach dort vorliegenden Informationen.
Der Zweck einer SPAC - zu Deutsch Akquisitionszweckgesellschaft - besteht darin, zunächst Kapital im Rahmen eines Börsengangs einzusammeln, um dieses anschließend in die Übernahme eines anderen Unternehmens investieren zu können. Der Kauf durch eine SPAC gilt für das zu übernehmende Unternehmen als Alternative zum traditionellen Börsengang.
Wie Joachim von der Goltz, Leiter des Equity Capital Markets Nordeuropa bei der Credit Suisse, gegenüber dem Handelsblatt erklärt, sei der Börsengang "durch die Hintertür" besonders für Gründer und Anteilseigner sinnvoll, die wochenlange Vorbereitungen im Rahmen des geplanten Börsengangs, wie unter anderem Roadshows und Meetings, vermeiden und dementsprechend schnell an Liquidität kommen wollen.
Bird fusioniert mit Switchback II zwecks SPAC-IPO
Wie dot.LA weiterhin berichtet, bereitet sich Bird aktuell auf eine Fusion mit der Switchback II Corporation vor. Die in Dallas ansässige Blankoscheck-Firma konzentriert sich vorwiegend auf Unternehmen im Bereich CO2-Reduktion und soll in den vergangenen Wochen ein sogenanntes PIPE-Angebot in Höhe von rund 200 Millionen US-Dollar vermarktet haben, das es bestimmten Investoren ermöglicht, Aktien von Bird zum IPO-Preis zu kaufen.
Das Akronym PIPE steht dabei für Private Investment in Public Equity und umfasst ein Konzept, bei welchem Aktien nicht über die Börse gehandelt werden. Sie werden direkt einem ausgewählten Investorenkreis angeboten, um eine schnelle und flexible Abstimmung mit dem Investor zu garantieren.
Das springt für Bird dabei heraus
Laut dot.LA erhält Bird einen dreistelligen Millionenbetrag - in bar - der zur Unternehmensfinanzierung verwendet werden kann, sobald der Deal abgeschlossen wurde - eine Abmachung, die die Expansion des E-Scooter-Unternehmens maßgeblich beschleunigen könnte, denn wie dot.LA weiterhin erklärt, habe Bird den Plan ins Auge gefasst, die Größe seiner sich in Europa befindenden Niederlassungen zu verdoppeln und zusätzlich 150 Millionen US-Dollar auszugeben, um 50 weitere Städte mit Filialen auszustatten.
Die Transaktion wird von Bird laut dot.LA mit 2,3 Milliarden US-Dollar bewertet, was deutlich unter der Bewertung liegt, die das E-Scooter-Unternehmen im ersten Quartal 2020 erreichte. Diese lag bei 2,85 Milliarden US-Dollar. Die Pandemie im weiteren Verlauf des Jahres 2020 drückte den Umsatz Birds jedoch auf 95 Millionen US-Dollar, was einen Rückgang von 37 Prozent gegenüber 2019 bedeutet. Bird reagierte daraufhin mit zahlreichen Sparmaßnahmen, darunter Entlassungen sowie der Vermietung von Büroräumlichkeiten.
Bird arbeitet nun daran, die Verlustgeschäfte in Profitabilität umzuwandeln, die 2023 erreicht werden soll - maßgeblich über den geplanten SPAC-Börsengangs.
Inna Warkus / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Andrei Bortnikau / Shutterstock.com
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