Wall Street fährt Kursgewinne ein - Techtitel stark gefragt
Die US-Börsen haben nach dem schwachen Wochenstart im Dienstagshandel wieder Kursgewinne eingefahren.
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Der Dow Jones legte im Dienstagshandel 2,40 Prozent auf 23.951,20 Punkte zu, zwischenzeitlich war der US-Leitindex sogar über die 24.000-Punkte-Marke gesprungen. Für den technologielastigen Auswahlindex NASDAQ Composite, der sich bereits am Vortag freundlich präsentiert hatte, ging es um 3,95 Prozent auf 8.515,74 Punkte hoch.
Für Optimismus sorgten Exportdaten aus China, die besser als erwartet ausgefallen waren.
Zudem seien Händler vorsichtig optimistisch, dass die im Zuge der Coronavirus-Krise getroffenen Beschränkungen im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben der USA Wirkung zeigten, sagte Analyst David Madden von CMC Markets UK. Im besonders heftig von der Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York ist die Zahl der nach einer Infektion mit dem Virus gestorbenen Menschen weiter auf sehr hohem Niveau, aber stabil.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet derweil wegen der Pandemie in diesem Jahr weltweit mit einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um drei Prozent. Das wäre ein schlimmerer Wirtschaftseinbruch als jener nach der globalen Finanzkrise 2008/2009. Für das kommende Jahr wird allerdings wieder eine deutliche Erholung erwartet.
In den Fokus rückte die startende Berichtssaison. So legten die Papiere von Johnson & Johnson nach Quartalszahlen um gut viereinhalb Prozent zu. Analyst Matt Miksic von der schweizerischen Bank Credit Suisse sprach von einem beeindruckenden ersten Jahresviertel des Gesundheits- und Konsumgüterkonzerns. Johnson & Johnson rechnet wegen der Virus-Krise im laufenden Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang und nimmt für die Entwicklung eines eigenen Impfstoffkandidaten gegen die Covid-19-Lungenkrankheit verstärkt Geld in die Hand. Die Aktionäre können sich aber trotz der Krise über eine erhöhte Dividende freuen.
JPMorgan drehten hingegen nach anfänglichen Kursaufschlägen ins Minus und notierten zuletzt 2,77 Prozent tiefer. Die Corona-Krise hatte den Gewinn der größten US-Bank einbrechen lassen. Das Geldhaus wappnet sich mit einem finanziellen Kraftakt für drohende Kreditausfälle. Die hohen Rückstellungen ließen das Nettoergebnis im ersten Quartal im Jahresvergleich um rund 70 Prozent sinken. Analyst Gerard Cassidy vom Analysehaus RBC zeigte sich vom Kerngewinn je Aktie enttäuscht. Dennoch sprach er von einem ordentlichen ersten Jahresviertel angesichts des beispiellosen Gegenwinds durch die Corona-Pandemie.
Noch stärker litt der Rivale Wells Fargo im ersten Quartal. Das Geldhaus verdiente laut Mitteilung vom Dienstag lediglich 653 Millionen Dollar nach 5,9 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Die US-Großbank legte angesichts der Corona-Pandemie 3,1 Milliarden Dollar als Krisenvorsorge zur Seite. Für den Aktienkurs der Bank ging es zuletzt um 4,3 Prozent runter.
Apple legte deutlich zu.. JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee verwies auf März-Daten der China Academy of Information and Communications Technology (CAICT), wonach sich die iPhone-Absatzmengen in China stark erholt haben.
Die Aktien von Amazon erreichten mit 2287,70 Dollar ein Rekordhoch. Zuletzt belief sich das Plus auf 5,3 Prozent. Die Anteile des Online-Giganten zählen in der gegenwärtigen Virus-Krise zu den großen Gewinnern am Aktienmarkt. Weil weltweit viele Geschäfte wegen der Pandemie geschlossen bleiben müssen, tätigen die Menschen ihre Einkäufe noch mehr über das Internet. Amazon ist im Online-Handel breit aufgestellt, also nicht nur auf einzelne Produktkategorien spezialisiert.
Um mehr als neun Prozent sprangen die Papiere von Tesla nach oben. Sie profitierten von einem positiven Urteil der schweizerischen Bank Credit Suisse. Analyst Dan Levy setzte die Aktie des Elektroauto-Herstellers von "Underperform" auf "Neutral" hoch und hob das Kursziel von 415 auf 580 Dollar an. Verglichen mit althergebrachten Autobauern bringe die Virus-Krise Tesla in eine bessere Position, schrieb er. Autobauer, die bislang auf Verbrenner ausgerichtet seien, befänden sich gerade erst in der Umstellung hin zur Elektromobilität, die ihnen angesichts der aktuellen Verwerfungen im Produktionszyklus nun erschwert werde.
Redaktion finanzen.net / dpa (AFX)
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