Beunruhigende Parallelen

Cramer: Dieser Markt erinnert mich an den schlimmsten Crash, den ich je erlebt habe

02.11.18 22:11 Uhr

Cramer: Dieser Markt erinnert mich an den schlimmsten Crash, den ich je erlebt habe | finanzen.net

Droht der Crash? Laut Jim Cramer könnte dies bald tatsächlich eintreffen. Denn die Parallelen zu historischen Crashs seien signifikant, so der CNBC-Moderator. 

Die Finanzwelt hat bereits einige Schicksalsschläge verbucht. Besonders vier Ereignisse sind dem CNBC-Moderatoren Jim Cramer im Gedächtnis geblieben. Mit den jüngsten Marktturbulenzen in den USA sieht Cramer Parallelen zu diesen Ereignissen und warnt Investoren vor einem großen Crash.

Historischer Exkurs: Vom Schwarzen Montag zur Finanzkrise 2008

Am Schwarzen Montag fiel der Dow Jones innerhalb dieses einen Tages um 22,6 Prozent. Dieser Sturz breitete sich rasant aus und zog auch wichtige internationale Indizes mit sich in den Abgrund. Bis heute ist der Auslöser des Crashs umstritten.

Im März 2000 kam die NASDAQ nach einer seit 1998 anhaltenden Rally an einen Punkt, an dem zahlreiche Unternehmen überbewertet, jedoch nicht genügend Käufer zu finden waren. "Die Wirtschaft war robust, aber die Bankiers überschwemmten den Markt mit zu vielen IPOs und Sekundärangeboten von schlechter Qualität. Dann brach das Ganze unter seinem eigenen Gewicht zusammen," so CNBC-Moderator Jim Cramer.

Nun habe er Angst vor einer kleineren Version der Finanzkrise von 2008. Grund für diese Angst sei das Verhalten der amerikanischen Notenbank Fed. "Meine Hauptangst ist, dass wir eine Mini-Version von 2008 haben könnten, wenn die Fed ihren Kurs nicht ändert", so Cramer.

Auch 2008 hatten Cramers Quellen einen rapiden Abschwung der amerikanischen Wirtschaft signalisiert, während die Fed bei ihrem Kurs blieb, bis es zu spät war und alles in sich zusammenbrach.

"Die Wirtschaft verschlechtert sich rapide"

"Im Moment signalisiert der Aktienmarkt, dass sich die Wirtschaft wie 2008 ziemlich rapide verschlechtert. Wir haben eine Fed, die die Gefahr leider nicht kennt", sagte Cramer. Cramer fordert von Jerome Powell, dem Fed-Vorsitzenden, eine baldige Veränderung der Zinssatzagenda.

Jedoch kritisiert er die aktuelle "Kultur des Wegsehens" der Fed. "Aber die Fed macht die gleichen Fehler wie im Jahr 2007. Sie sind völlig falsch. Sie schätzen völlig falsch ein, wie schwach einige große Teile der Wirtschaft sind", warnte er. Hinzu kämen laut Cramer die hoch umstrittenen Strafzölle der US-amerikanischen Regierung. In diesem Zusammenspiel sei ein Crash nicht unwahrscheinlich. So hofft Cramer, dass die Fed unter Führung von Powell eine Leitzinssenkung einleitet, wie es Alan Greenspan 1998 tat. "Unsere einzige Hoffnung? Wenn Fed-Chef Jerome Powell tatsächlich anfängt, auf den Aktienmarkt zu hören, und auf den Schaden aufmerksam wird, den die Strafzölle für die Wirtschaft anrichten können, wird er vielleicht den Gang wechseln, genau wie Greenspan '98", verlautet Cramer.

Inwiefern sich der Umstand eines baldigen Crashs in den nächsten Wochen oder Monaten bewahrheiten wird oder nicht, bleibt jedoch abzuwarten.


Redaktion finanzen.net

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