ifo-Geschäftsklima steigt im Mai auf Zweijahreshoch
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai etwas besser als erwartet entwickelt.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 99,2 (April revidiert: 96,6) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Mai 2019. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 98,0 Punkte prognostiziert. Vorläufig waren für April 96,8 Punkte gemeldet worden.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen erhöhte sich auf 95,7 (revidiert 94,2) Punkte. Erwartet worden waren 95,2 Punkte, für April waren zunächst 94,1 Punkte gemeldet worden. Der Index für die Geschäftserwartungen kletterte auf 102,9 (revidiert 99,2) Zähler. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 101,0 Punkte erwartet. Basis war ein vorläufiger April-Wert von 99,5 gewesen.
"Die deutsche Wirtschaft nimmt Fahrt auf", kommentierte das ifo-Institut die Zahlen. Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Im verarbeitenden Gewerbe legte der Index leicht zu. Die Unternehmen waren erneut merklich zufriedener mit ihren laufenden Geschäften. Die Erwartungen bekamen zwar einen erheblichen Dämpfer, blieben jedoch positiv. Der Auftragsbestand konnte zulegen, und die Unternehmen erwarteten Preissteigerungen.
Im Dienstleistungssektor stieg der Geschäftsklimaindex auf den höchsten Wert seit Februar 2020. Dies war auf deutlich optimistischere Erwartungen zurückzuführen. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verbesserten sich. Vor allem in Gastgewerbe und Tourismus kehrte Optimismus zurück.
Auch im Handel konnte der Index deutlich zulegen. Die Händler waren zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem kehrte ein vorsichtiger Optimismus bei den Erwartungen zurück. Während der Großhandel weiter von der guten Industriekonjunktur profitiert, hoffen die Einzelhändler auf weitere Lockerungen.
Im Bauhauptgewerbe besserte sich das Geschäftsklima ebenfalls. Die Urteile zur aktuellen Lage konnten leicht zulegen. Auch die Erwartungen fielen weniger pessimistisch aus. Das Problem der Materialknappheit verschärfte sich jedoch nochmals.
DJG/hab/apo
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: ifo