Besorgniserregende Anzeichen

30 Jahre "Black Monday": Steht der nächste Börsensturz unmittelbar bevor?

19.10.17 21:40 Uhr

30 Jahre "Black Monday": Steht der nächste Börsensturz unmittelbar bevor? | finanzen.net

Der Tag, an dem der Dow Jones Industrial Average um 23 Prozent fiel, ist am 19. Oktober 2017 genau 30 Jahre her. Es handelte sich um den ersten Börsencrash nach dem zweiten Weltkrieg. Kritiker sehen nun Anzeichen, die ein derartiges Ereignis erneut vorausdeuten.

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Bis heute sind sich Experten nicht einig, welche Auslöser tatsächlich für den damaligen Börsenkrach ursächlich waren. Es gibt zwar einige Indikatoren, die nachgewiesenermaßen wohl dazu beigetragen haben, dennoch brach der "Schwarze Montag" im Großen und Ganzen überraschend über die Finanzwelt herein.

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Was zum "Schwarzen Montag" führte

Der damals wachsenden Komplexität des Marktes, aufgrund der zunehmenden Computerisierung, wird ein großer Teil der Schuld zugewiesen. Zu dieser Zeit wurden Spezialisten der NYSE und der NASDAQ kritisiert, nachdem sie von einer enormen Menge an Aufträgen überflutet und von einem langsamen Ablauf behindert worden waren. Eine weitere Ursache sollen Portfolioversicherungen gewesen sein. Diese wurden ursprünglich eingeführt, um den Verlust der Investoren bei stürzenden Märkten einzudämmen. Dieses Produkt wurde bereits einige Jahre vor dem verhängnisvollen Börsentag immer beliebter. Schließlich kam kurz vor dem Sturz jedoch die Sorge auf, dass die massive Nutzung solcher Produkte zu einem rasanten, negativen Verlauf der Aktienkurse führen könnte, wenn Anleger Aktien und Index-Futures gleichzeitig verkaufen würden.
Vor dem "Schwarzen Montag" fiel der S&P 500-Index um neun Prozent, was einen der größten wöchentlichen Rückgänge seit Jahrzehnten darstellte. Das wurde für viele Portfolio-Versicherungsmodelle als Verkaufssignal wahrgenommen. Der Abwärtstrend wurde noch weiter vorangerieben, als Investmentfonds Aktien verkaufen mussten. Zudem trugen Nachschussaufforderungen ihren Teil zum Einbruch der Börse bei. Bei diesen fehlte es an verlässlichen Echtzeitinformationen und Solvenzen.

Anzeichen eines erneuten Börsenabsturzes

Die Finanzmärkte haben sich mit der Zeit stark verändert. Beeinflusst wurde dieser Wandel besonders durch neue Technologien. Das gesamte System sei nun viel komplexer als noch vor dreißig Jahren, sagte der Mitbegründer von DataTrek Research Nicholas Colas. Doch durch diese Veränderungen wurde der Aktienmarkt fragmentierter. Kritiker sehen wegen dem nicht mehr zusammenhängenden Markt einen Pool für Probleme.
Die größte Sorge sei allerdings, dass das aktuelle Marktsystem bisher kein derartiges Krisenszenario erlebt hat und es Schwierigkeiten gebe, mögliche Ursachen genauer zu identifizieren. Grund dafür sei die im Vergleich zu früher gestiegene Intransparenz, erklärt Charles Greisst, Professor für Wirtschaft und Finanzen in Manhattan. Die veränderte Marktstruktur ergebe Zersplitterungsprobleme und Liquiditätsengpässe, welche fast zweifellos zu einer Wiederholung des "Schwarzen Montags" führen würden, wie ein Bericht auf "marketwatch" nahelegt. Die stetig zunehmenden Allzeithochs auf den weltweiten Aktienmärkten könnten bald ein folgenreiches Ende nehmen.

Fed-Chef als Auslöser?

Der Einfluss der US-Notenbank "Federal Reserve" ist groß, die Position des Notenbankchefs ist demnach ein wichtiger Posten. Aktuell wird darüber debattiert, welche Person geeignet sei, die aktuelle Notenbankchefin Janet Yellen im nächsten Jahr abzulösen. Auf dem Markt ist dies ein sensibles Thema. Denn bereits vor 30 Jahren, noch vor dem Börsencrash, sorgte ein Machtwechsel innerhalb der Notenbank für Unsicherheit bei Investoren. Zu dieser Zeit trat Notenbankchef Alan Greenspan seine Amtszeit an.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Who is Danny / Shutterstock.com, BEST-BACKGROUNDS / Shutterstock.com

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