US-Notenbank Fed: Unternehmen fürchten Auswirkungen der Handelskonflikte
Die US-Wirtschaft ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge zuletzt zwar weiter moderat gewachsen und lässt Geschäftsleute in den USA entsprechend optimistisch in die Zukunft blicken.
Zugleich werden die Geschäftstreibenden aber zunehmend von der Sorge umgetrieben, dass die andauernden Handelskonflikte ihre Kosten weiter in die Höhe treiben könnten, wie aus dem Konjunkturbericht "Beige Book" hervorgeht.
Viele produzierende Unternehmen hätten Strafzoll-bedingte Preiserhöhungen bereits an ihre Kunden weitergegeben oder rechneten damit, dies demnächst zu tun. So berichteten drei Hersteller im Bostoner Fed-Bezirk, dass sie aufgrund der Strafzölle auf Einfuhren aus China mit höheren Materialpreisen zu kämpfen hätten, die sie allerdings auf die Kunden abwälzen würden. Manche Unternehmen beklagten allerdings, dass sie Preiserhöhungen nicht an ihre Kunden weitergeben könnten. Einige Unternehmen würden sich deswegen bereits nach alternativen Zulieferern umschauen.
Wie es im "Beige Book" weiter heißt, wird das Lohnwachstum weiterhin als mäßig bis moderat beschrieben. Einige Unternehmen, beispielsweise aus dem Bezirk der Dallas Fed, bezeichneten die Arbeitskräfteknappheit als potenzielles Wachstumshindernis.
Mit dem "Beige Book" bereitet die Federal Reserve die jeweils nächste Ratssitzung vor. Für die Sitzung am 8. November erwarten die Finanzmärkte jedoch keine weitere Zinserhöhung. Erst für das Treffen am 19. Dezember ist eine Erhöhung um 25 Basispunkte zu rund 80 Prozent eingepreist.
Die US-Währungshüter haben 2018 den Leitzins drei Mal angehoben, zuletzt im September auf das aktuelle Niveau von 2,00 bis 2,25 Prozent. Bis Ende 2019 haben sie vier weitere Schritte nach oben signalisiert.
Die große Frage ist, wie weit die Währungshüter glauben, die Zinsen noch erhöhen müssen. Die US-Wirtschaft wächst derzeit schneller als die Fed es langfristig für nachhaltig hält. In der Theorie könnte das zu einer Belebung der Inflation führen, aber im Moment sieht die Inflation stabil aus, nahe dem Fed-Ziel von 2 Prozent.
Mitarbeit: Andreas Plecko
Von Sarah Chaney and Kate Davidson
WASHINGTON (Dow Jones)
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