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Lufthansa-Aktie dennoch höher: Warnstreik bei Tochterunternehmen in Leipzig und Dresden - Flüge gestrichen

01.10.24 14:01 Uhr

Lufthansa-Aktie dennoch stärker: Warnstreiks in Leipzig und Dresden beeinträchtigen Flugverkehr | finanzen.net

Lufthansa und Eurowings haben für diesen Mittwoch zahlreiche Flüge von und nach Dresden und Leipzig-Halle gestrichen.

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Betroffen sind Verbindungen gen München, Frankfurt am Main und Düsseldorf, wie aus den aktuellen An- und Abflugplänen beider Flughäfen hervorgeht. Hintergrund ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte der Airport Services der Lufthansa aufgerufen hat. Ein Sprecher von Eurowings erklärte, dass die drei für diesen Tag geplanten Flüge nach Mallorca stattfinden. Sie wurden allerdings zum Berliner Flughafen BER verlegt. Die Passagiere seien darüber informiert, hieß es.

Die Tarifrunden bei den beiden Tochtergesellschaften ASL und ASD brachten bisher keine Einigung. Unterdessen kündigte Lufthansa an, beide Unternehmen zu schließen. Betroffen sind etwa 140 Beschäftigte. Die Aufgaben wie das Abfertigen von Flugzeugen sollen künftig externe Dienstleister übernehmen.

Die vom Warnstreik betroffenen Verbindungen werden häufig als Zubringer zu den Luftverkehrsdrehkreuzen genutzt. In Thüringen und Sachsen-Anhalt sind Herbstferien, in Sachsen beginnen sie nächste Woche. Auch in Sachsen dürften etliche Menschen den Tag der Deutschen Einheit für ein verlängertes Wochenende und teilweise für einen früheren Start in die Ferien nutzen. Einige Schulen haben schon am Freitag frei.

Spohr: Lufthansa-Airline muss 2026 wieder Aushängeschild sein

Die Lufthansa will die Probleme bei ihrer namensgebenden Marke spätestens bis zum hundertjährigen Firmenjubiläum in zwei Jahren gelöst haben. "Wir müssen die Lufthansa-Airline wieder in den Griff bekommen", sagte Konzernchef Carsten Spohr am Montagabend bei einer Veranstaltung in Frankfurt. "Klares Ziel ist, dass die Lufthansa-Airline zum hundertsten Geburtstag 2026 wieder unser Aushängeschild ist und nicht unser Problemkind."

Die Zahlen für das dritte Quartal, die Spohr gemeinsam mit dem neuen Finanzvorstand Till Streichert Ende Oktober präsentieren wird, werden die Zweiteilung im Unternehmen verdeutlichen, so der CEO weiter. Mit Ausnahme der Lufthansa Airlines entwickle sich der Konzern positiv. Insgesamt werde man erfreuliche Zahlen zur Verkehrsentwicklung bekannt geben können.

Lufthansa Airlines hatte nach einem Verlust im ersten Halbjahr ein Turnaround-Programm auf den Weg gebracht, um die Effizienz zu erhöhen, Komplexitäten zu reduzieren und die Qualität zu verbessern. Zur Höhe der geplanten Einsparungen machte der Konzern bislang noch keine Angaben. Lufthansa-Airlines trägt über 40 Prozent zum Konzernumsatz bei.

Spohr setzt bei Lufthansa Airlines voll auf Premium. Nur damit habe man am Standort Deutschland eine Chance. Er verwies unter anderem auf neue Lounges, neue Flugzeuge und Digitalisierung.

Die Lufthansa hat wie die gesamte Branche unter anderem mit verzögerten Flugzeuglieferungen zu kämpfen. "Wir leiden alle unter den Verspätungen von Airbus, aber in unserem speziellen Falle noch mehr unter denen von Boeing", sagte Spohr. "Wir warten auf 43 Flugzeuge von Boeing, die wir eigentlich schon hätten fliegen wollen". Lufthansa Airlines habe derzeit weniger als 43 Boeing-Maschinen. "Wir vermissen mehr Flugzeuge von Boeing in der Lufthansa-Airline als wir derzeit von Boeing haben." Die Gesellschaft fliege zudem derzeit 21 Maschinen, die eigentlich schon hätten ausgemustert werden sollen.

Auf Dauer die größten Sorgen bereitet Spohr aber nach seiner Aussage die überbordende Regulatorik in Europa und speziell in Deutschland. Er beklagte, dass es keine fairen Bedingungen im Wettbewerb mit außereuropäischen Airlines gebe. Er setze nun auf die neue EU-Kommission.

Insbesondere das Deutschland-Geschäft sei schwierig, nicht nur wegen der Regulatorik. Das habe auch mit der Demographie und einem veränderten Reiseverhalten sowie dem dauerhaften Wegbrechen von Geschäftsreisenden zu tun, so Spohr.

Die Konsequenz sei, dass die Lufthansa internationaler werden müsse. Mit der Übernahme der ehemaligen Staats-Airline ITA investiere der Konzern nicht nur ein Unternehmen, das sich profitabel entwickeln dürfte, sondern habe sich auch Zugang zu Italien gekauft. "Italien ist für uns nach den USA der wichtigste Auslandsmarkt", sagte Spohr. Der Flughafen Rom Fiumicino werde das Drehkreuz dort sein.

Lufthansa setzt Flüge nach Tel Aviv und Teheran weiter aus

Angesichts der angespannten Sicherheitslage verlängert die Lufthansa ihren Flugstopp von und nach Israel und Iran. Flüge nach Tel Aviv werden bis einschließlich 31. Oktober 2024 und Flüge nach Beirut werden bis einschließlich 30. November 2024 ausgesetzt, teilte die Deutsche Lufthansa mit. Flüge nach Teheran blieben bis einschließlich 14. Oktober 2024 gestrichen. Aus operativen Gründen hatte Lufthansa Airline bereits entschieden, Flüge nach Teheran bis einschließlich 26. Oktober auszusetzen. Betroffene Fluggäste können laut Lufthansa kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder erhalten alternativ den vollständigen Ticketpreis zurück.

Zeitweise gewinnt die Lufthansa-Aktie im XETRA-Handel 1,79 Prozent auf 6,70 Euro.

/hum/DP/ngu

LEIPZIG/DRESDEN (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones)

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