INDUS-Aktie unter Druck: INDUS besorgt sich frisches Kapital
Die Beteiligungsgesellschaft INDUS Holding hat sich mit einer Kapitalerhöhung 85 Millionen Euro für Übernahmen besorgt.
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Knapp 2,45 Millionen Aktien seien an institutionellen Investoren mittels eines beschleunigten Platzierungsverfahrens verkauft worden, teilte das SDAX-Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss in Bergisch Gladbach mit. Der Preis je Aktie habe 34,90 Euro betragen.
Auf der Handelsplattform XETRA liegt die Indus-Aktie am Freitag zwischenzeitlich 2,04 Prozent im Minus im Vergleich zum Schlusskurs des Vortages und kostet damit noch 35,95 Euro. Bereits die Ankündigung hatte die Aktie auf Tradegate am Vorabend spürbar belastet.
Diese Barkapitalerhöhung ermögliche Indus weiteren Handlungsspielraum für zukünftige Akquisitionen, hatte es zuvor vom Management geheißen. Dieses nutzt mit dem Schritt den zuletzt stark gestiegenen Aktienkurs. Seit Ende November ging es für die Papiere um gut 44 Prozent nach oben. Erst jüngst hatten sie die Verluste, die durch den Corona-Crash vor einem Jahr entstanden waren, wettgemacht.
Die Investoren der neuen Aktien, zu denen auch deutsche Family Offices gehören, sollen bereits eine Dividende für das vergangene Jahr erhalten. Für 2020 hatte der Vorstand eine unveränderte Dividende von 80 Cent je Aktie vorgeschlagen.
Die Kapitalerhöhung passt zur Strategie von INDUS, das Portfolio durch weitere Zukäufe zu erweitern und langfristig durch Übernahmen zu wachsen. Der Fokus liege vor allem auf Technologie-Anbietern in den jeweiligen Geschäftsfeldern, hatte das Unternehmen erst in dieser Woche bei der Bilanzvorlage erklärt. Bis 2025 sieht der Ausblick vor, dass zwischen 55 und 60 Unternehmen zum Konzern gehören. Aktuell sind es inklusive Wirus 48.
Zeitgleich mit der Zahlenvorlage hatte INDUS bekanntgegeben, 70 Prozent am Fensterbauer Wirus übernehmen zu wollen. In der Mitteilung hob das Unternehmen den hohen Digitalisierungsgrad des Familienunternehmens hervor. Zuletzt hatte INDUS im November beim Systemtechniker Jungmann zugeschlagen.
INDUS wolle "im aktuell günstigen M&A-Umfeld" handlungsfähig sein, um neue Zukäufe zu tätigen, erläuterte Vorstandschef Johannes Schmidt am Freitag die Hintergründe der abgeschlossenen Kapitalerhöhung. Aktuell sei man mit mehreren Unternehmen in aussichtsreichen Gesprächen. Der Vorstand sehe besonderes Potential für Zukäufe in den Branchen Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik, Bautechnik, Technik für Infrastruktur und Logistik sowie Energie- und Umwelttechnik.
INDUS rechnet im laufenden Jahr mit deutlichen Verbesserungen beim operativen Ergebnis. Der Umsatz soll mindestens stabil bleiben oder im Idealfall klar steigen. Vor allem die Geschäftsbereiche Ingenieurwesen, Biowissenschaft und Metalltechnik sollen 2021 zulegen. Die Mittelfristprognose bis 2025 hatte INDUS in dieser Woche erneut bestätigt.
BERGISCH GLADBACH (dpa-AFX)
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Bildquellen: INDUS Holding AG
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