Bank of Japan mit Paukenschlag

31.07.24 09:40 Uhr

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Zinsschritt Nummer 2 in Japan


Die zweite Wochenhälfte steht klar im Zeichen der Notenbanken. Den Anfang machte heute früh unter großem Aufsehen die japanische Zentralbank (BOJ), die nach der ersten Zinserhöhung in 17 Jahren im März diesen Jahres nun erneut nachgelegt und den Leitzins um 15 Basispunkte auf 0,25 % (obere Spanne) angehoben hat. Zeitgleich wurde eine schrittweise Reduktion beim monatlichen Ankaufprogramm japanischer Staatsanleihen um rund ¥ 3 Billionen verkündet, und damit mehr als vom Markt erwartet. Die Bank of Japan sieht in den jüngst Lohnzuwächsen sowie den Wirtschaftszahlen ausreichend Unterstützung für den nunmehrigen Zinsschritt. Der japanische Yen, der sich bereits seit Mitte Juli in einer Gegenbewegung befindet, reagierte erwartbar deutlich.

Fed könnte Weg bereiten


In den USA wird unterdessen die amerikanische Notenbank heute ihre zweitätige Sitzung beenden und Jerome Powell im Anschluss neue Einblicke in die geldpolitische Entwicklung der kommenden Monate geben. Angesichts der bisher vorsichtigen Rhetorik der Fed ist eine Zinssenkung äußert unwahrscheinlich. Stattdessen werden Markt-teilnehmer auf Hinweise zu einer etwaigen Zinswende im September achten. Die jüngsten Daten zum PCE-Deflator, der die Preisentwicklung des privaten Konsums misst, zeigten mit einem Anstieg von 2,5 % im Juni (Y-Y) einen sich abschwächenden Preisauftrieb. Dies kommt den Notenbankern somit gelegen, um die geldpolitischen Zügel in absehbarer Zeit zu lockern. Auch wir halten weiterhin an unserer Einschätzung fest, dass in zwei Monaten die erste Zinssenkung anstehen dürfte.

Inflation rauf, Wachstum runter


Enttäuschende Nachrichten wurden gestern aus Deutschland vermeldet. Während die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 0,1% zum Vorquartal gesunken ist, lagen die Verbraucherpreise mit 2,3 % im Juli (Y-Y) leicht über den Erwartungen. Damit bestätigt sich der bereits in den Frühindikatoren ablesbare Abwärtstrend der Wirtschaft. Besonders bedenklich stimmt dabei, dass die anderen großen europäischen Staaten zeitgleich robuste Wachstumszahlen vermelden konnten. So stieg das BIP in Frankreich, trotz der jüngsten Turbulenzen rund um die Parlamentswahlen, im zweiten Quartal um 0,3%, die Wirtschaftsleistung in Spanien legte sogar um satte 0,8 % zum Vorquartal zu. Deutschland ist zwar angesichts seiner stärkeren Exportorientierung ungleich stärker von der gegenwärtigen Konjunkturabkühlung in China betroffen, aber die schwache Dynamik ist auch auf zahlreiche hausgemachte Probleme zurückzuführen.

Der Tag hat noch mehr zu bieten


Die US-Märkte legten gestern angesichts einer Pause bei den Tech-Aktien deutlich den Rückwärtsgang ein. Der S&P 500 ging mit -0,5 % aus dem Handel, der Nasdaq Composite gab sogar um rund -1,3 % nach. In Europa war die Stimmung leicht besser. Sowohl der Dax als auch der Euro Stoxx 50 kletterten beide um rund 0,5% nach oben. Der heutige Tag hat noch eine Reihe weiterer Ereignisse zu bieten. Neben dem erwähnten Zinsentscheid der Fed präsentiert der private Arbeitsmarktdienstleister ADP Zahlen zum Beschäftigungsaufbau des US-Privatsektor im Juli. In Europa werden die Juni-Inflationsdaten für die übrigen Euroländer sowie für den gesamten Euroraum gemeldet. Die Inflation dürfte unserer Einschätzung ihren Abwärtstrend fortsetzen und der HVPI sich im Jahresvergleich auf 2,3 % (nach 2,5 % im Juni) weiter abgeschwächt haben.


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