Mark Hulbert: Das Ende des Bullenmarkts ist nahe - wie man sich am besten vorbereitet
Um an der Börse Gewinne einzustreichen, muss man eine gute Anlagestrategie haben und vor allem auch Glück. Doch manche Anzeichen verraten einem auch, wie die nächste Zeit werden wird. Mark Hulbert glaubt, dass das Ende des Bullenmarktes naht und gibt Tipps, wie man sich darauf vorbereiten kann.
• Portfolios für baldigen Bullenmarkt sattelfest machen
• Risiko einer Rezession relativ hoch
• Wall Street hat "neun der letzten fünf Rezessionen vorhergesagt"
Mark Hulbert ist Journalist beim Newsportal MarketWatch und betreibt den Hulbert Financial Digest, in dem er Newsletter für Investmenttipps trackt und auswertet. Der Kolumnist erklärte jüngst in einem Beitrag auf MarketWatch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Ende des Bullenmarktes nicht mehr weit entfernt ist, gestiegen ist, und rät dazu, Portfolios dahingehend sattelfest zu machen.
Am Ende eines Bärenmarktes sind die Gewinne nur noch moderat
Mit seinem Hulbert Financial Digest hat er mehrere Hundert Investment-Newsletter ausgewertet und kommt zu dem Schluss, dass am Ende eines Bärenmarktes die Gewinne am Markt das Risiko nicht mehr wert sind. So sänken die durchschnittlichen jährlichen Gewinne in den letzten zwölf Monaten eines Bärenmarktes auf nur knapp über zehn Prozent, wohingegen sie in der Zeit davor bei über 20 Prozent lägen. Dieser Aussage zugrunde liegen Daten seit 1990, mit einer Ausnahme: Der Bullenmarkt 1998 bis 2000, der sogenannten Dotcom-Blase.
In den letzten drei Monaten vor Eintritt eines Bullenmarktes sinken die Gewinne diesen Daten nach sogar noch weiter: Nur noch ungefähr sieben Prozent betrügen die Gewinne dann auf durchschnittliche Jahressicht gesehen.
Risiko einer Rezession im nächsten Jahr zwischen 30 und 40 Prozent
Das Risiko einer Rezession sei momentan hoch. Hulbert beruft sich dahingehend auf ein Modell des Wirtschaftsprofessors Arturo Estrella, der anhand der Inversion der Zinskurve das Risiko einer nahenden Rezession berechnet. Nach diesem Modell liegt die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten zwölf Monaten eine Rezession beginnt, zwischen 30 und 40 Prozent.
Zum Vergleich: Im letzten Jahr spuckte das Modell nur ein halb so hohes Risiko aus. Hulbert deutet dies so, dass das Risiko für eine baldige Rezession relativ hoch liegt. In Betracht ziehend, dass die Aktiengewinne in den letzten zwölf Monaten eines Bärenmarktes durchschnittlich nur bei der Hälfte der Zeit davor liegen, sieht Hulbert das Risiko, in der Zeit vermehrt zu investieren, als zu hoch für die entgegenliegende Gewinnchance an.
Anleger sollten Anlagestrategie sorgfältig prüfen
Deshalb lautet Hulberts Einschätzung der Lage am Markt: Bereits jetzt die Investitionen leicht minimieren, anstatt hinzuzukaufen. Er gibt allerdings auch zu, dass es unmöglich ist, eine kommende Rezession mit Sicherheit vorauszusagen - oft sei das Gerede einer drohenden Rezession nur heiße Luft. Die Wall Street habe "neun der letzten fünf Rezessionen vorhergesagt", zitiert er den MIT-Ökonomen Paul Samuelson.
Wie sich die Lage am Markt in Zukunft entwickeln wird, steht noch in den Sternen. Anleger sollten die Geschehnisse am Markt genau beobachten und je nachdem ihre Anlagestrategie für sich optimal anpassen. Ratschläge wie die von Hulbert kann man als Tipps betrachten - ob man ihnen folgt und sie die wahre Entwicklung beschreiben oder nicht, kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings niemand mit Sicherheit sagen.
Redaktion finanzen.net
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