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Deutschland im Blick: "Die Stimmung bleibt getrübt"

16.07.19 08:22 Uhr

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Achim Stranz, CIO bei AXA Investment Managers Deutschland, schreibt in der Juli-Ausgabe der Kolumne über die getrübte Stimmung der deutschen Wirtschaft. Letzten Monat haben wir von schwächelnden Stimmungsbarometern und gleichzeitig von einer Erholung im Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Quartal berichtet. Diese Gegensätze werfen Fragen auf. Aber kann ein Monat mit nur wenigen frischen Konjunkturzahlen Antwort geben, in welche Richtung wir uns wirklich bewegen?

Im Juni waren es die Leitindikatoren, die wohl die klarste Richtungsweisung gegeben haben: Die pessimistischen Aussichten haben leider die Oberhand gewonnen - und haben sich verstärkt.

Insbesondere der ZEW Wirtschaftsstimmungsindex für Juni hat schwer enttäuscht: Mit negativen 21,1 Punkten war die Stimmung kurz vor dem Halbjahr nicht nur schlechter als im Vormonat (minus 2,1 Punkte), sondern auch stark hinter Erwartungen (minus 5,9 Punkte) zurück geblieben.

Zudem nimmt der Index den aktuellen Lageindikator als Basis. Dieser war zwar im Juni mit 7,8 Punkten im Plus, aber trotzdem recht niedrig. In den letzten zwei Jahren war der Lageindikator nur im April diesen Jahres schlechter - aber wenigstens waren da die Konjunkturaussichten positiv. (1)

Der Ausblick für die nächsten sechs Monate ist also negativ. Soweit die Zahlen. Aber was sind die Hintergründe?Der starke Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen fällt mit einer erhöhten Unsicherheit über die Weltkonjunktur und der schlechteren Konjunkturentwicklung in Deutschland zu Beginn des zweiten Quartals zusammen. Natürlich hilft auch weder der Handelskonflikt zwischen den USA und China, noch das gestiegene Risiko eines militärischen Konfliktes im Nahen Osten oder die wachsenden Unklarheiten über Brexit. Aber auch Spätindikatoren, wie Produktion, Exporte und Einzelhandelsumsätze in Deutschland waren im April schlechter als erwartet.

Auch der ifo Index fiel. Die 0,5 Punkte Unterschied erscheinen zwar nicht dramatisch, doch die 97,4 Punkte für Juni sind der niedrigste Stand seit November 2014. (2)

Die Handelsbilanz im April war ebenfalls schlechter als erwartet, und blieb hinter dem letzten Monat zurück. Trotzdem: wichtige binnenwirtschaftliche Auftriebskräfte bleiben positiv. Bauinvestitionen steigen und nach wie vor nimmt die Beschäftigung zu. Unterstützt durch die Fiskalpolitik des Bundes steigen auch die Einkommen, was für eine gesunde Konsumnachfrage der privaten Haushalte sorgt.

Warten auf Entspannung

Unterdessen hofft das internationale Umfeld weiter auf gute Nachrichten für die Weltwirtschaft, doch ein Ende des Handelskonflikts zwischen den USA und China lässt auf sich warten. Zwar haben sich US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Counterpart Xi Jinping zu Gesprächen am Rande des G20 Gipfels in Osaka, Japan, getroffen und sich zu einem Waffenstillstand im Handelskrieg entschlossen, doch bisher heißt das nur, dass Gespräche wieder anfangen werden - deren Ergebnis bleibt unklar. Trotzdem, diese Nachrichten sollten die Stimmung wenigstens ein bisschen heben.

Was bringt der Juli sonst?

Politisch geht es weiter, unter anderem mit der Entscheidung über den Nachfolger für das Präsidentenamt der EU Kommission. Es wird auch interessant sein zu sehen, wie sich die Änderungen im Europaparlament auf die EU und ihre Arbeit auswirken werden - und wie sich das Verhältnis zu den britischen Abgeordneten entwickelt (die bei einem Brexit ja wieder aus dem Parlament austreten würden).

In Grossbritannien ist Theresa May nun seit dem 7. Juni zurückgetreten, doch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für sie gibt es noch nicht. Nach mehreren Wahlrunden bleiben nun nur noch der Favorit der Buchmacher und frühere Londoner Bürgermeister, Boris Johnson, und Außenminister Jeremy Hunt übrig, und einer der beiden wird am 23. Juli zum neuen Premierminister ernannt werden. Was das für Brexit bedeuten wird, werden wir abwarten müssen.

Binnenwirtschaftlich, warten wir im Juli wieder auf Stimmungsindikatoren, wie Wirtschafts- und Industrieindizes und den GfK Consumer Index für August, sowie auf die Handelsbilanz für Mai und Inflationszahlen, bevor wir im August das erste BIP-Update für das zweite Quartal bekommen.

(1) ZEW Finanzmarktreport, Juli 2019
(2) Ifo Institut, ifo Geschäftsklimaindex sinkt, Juni 2019

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Stand: 15. Juli 2019

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