ZEW-Index erholt sich im September deutlich
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im September wieder deutlich erholt und die kräftigen Verluste des Vormonats mehr als wettgemacht.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf minus 22,5 Punkte von minus 44,1 im Vormonat. Der Erwartungsindikator entspreche im September ungefähr dem Wert vom Juni, der minus 21,1 Punkte betrug, erklärte das ZEW.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf minus 38,0 vorausgesagt. Der Indexstand vom September liegt aber weiter deutlich unter seinem langfristigen Mittelwert von 21,5 Punkten. Der Index der Lagebeurteilung ermäßigte sich von minus 13,5 auf minus 19,9 Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf minus 15,0.
"Die Zunahme der ZEW-Konjunkturerwartungen bedeutet keine Entwarnung bezüglich der Entwicklung der deutschen Wirtschaft im kommenden halben Jahr", hob ZEW-Präsident Achim Wambach hervor. "Die Aussichten bleiben weiterhin negativ."
Noch Hoffnung für geordneten Brexit
Die Befürchtungen der Befragten vom Vormonat über eine weitere Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China hätten sich aber nicht bewahrheitet. Auch bestehe die Hoffnung, "dass sich ein ungeordneter Austritt Großbritanniens aus der EU doch noch vermeiden lässt", und zudem versuche die Europäische Zentralbank, die konjunkturellen Risiken im Eurogebiet durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu reduzieren.
Im August waren die ZEW-Konjunkturerwartungen von minus 24,5 im Vormonat auf minus 44,1 Punkte eingebrochen und hatten damit den niedrigsten Stand seit Dezember 2011 erreicht. Der Index der Lagebeurteilung war um 12,4 Punkte gefallen.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im September ebenfalls klar. Der entsprechende Indikator stieg um 21,2 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 22,4. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ermäßigte sich dagegen um 1,1 auf minus 15,6 Zähler.
Von Andreas Kißler
MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: ZEW