Asset-Allokation-Ampel: Wie die Signale derzeit stehen
Der neue Börsenindikator ermöglicht einen schnellen Überblick über die aktuellen Trends an den Märkten - und gibt Anlegern damit eine wichtige Orientierung bei ihren Investitionsentscheidungen.
Viele Anleger scheuen sich, ihr Kapital langfristig anzulegen - und suchen lieber lange nach der einen Aktie oder dem einen Fonds, der ihnen eine hohe Rendite zu versprechen scheint. Die amerikanischen Ökonomen Daniel Kahneman und Amos Tversky, die zu den Begründern der Verhaltensökonomie zählen, sprechen etwas spöttisch von den Lotterielos-Investoren. Denn die Chance, mit einem einzelnen Treffer die Rendite fürs ganze Vermögen zu sichern, ist nicht viel höher als beim Glücksspiel.
"Die breite Streuung des Vermögens über mehrere Asset-Klassen ist viel wichtiger als die Suche nach der einen richtigen Anlage", sagt Kai Bald, Leiter öffentlicher Vertrieb für passive Anlageprodukte wie ETFs beim Vermögensverwalter der Deutschen Bank, Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM). Die Aufteilung auf Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Regionen wird als Asset-Allokation bezeichnet - das Ziel: Chancen in unterschiedlichen Märkten nutzen und Risiken streuen.
Bei der Umsetzung stehen Anleger indes vor einer Herausforderung: Es mangelt zwar nicht an Informationen zu den Kapitalmärkten, es ist aber schwierig, einen Überblick zu bekommen - und Schlüsse für die richtige Aufteilung zu ziehen.
Hier setzt die neue Asset-Allokation-Ampel an, die €uro am Sonntag künftig jeden Monat veröffentlicht und die auf Daten basiert, welche die DeAWM aufbereitet hat. Für wichtige Anlagesegmente werden umfangreiche Analysen zur Wertentwicklung, zu den Umsätzen im europäischen ETF-Markt sowie ein makroökonomischer Ausblick in einem Ampelsystem zusammengefasst.
▶ Die Wertentwicklung im jeweiligen Anlagesegment zeigt den Kurstrend im zurückliegenden Monat. Sie wird anhand eines repräsentativen Index für jede Kategorie gemessen, für den deutschen Aktienmarkt beispielsweise mit dem DAX.
▶ Die ETF-Umsätze geben einen Einblick, wie sich vor allem institutionelle Investoren im vergangenen Monat positioniert haben. Da ETFs jederzeit über die Börse gehandelt werden können, zeigen die Zu- und Abflüsse aktuelle Trends an.
▶ Mit dem Ausblick des Teams von Asoka Wöhrmann, dem Chefanlagestrategen (Chief Investment Officer, CIO) der DeAWM, für die nächsten Monate können sich Anleger schließlich an einem der größten Vermögensverwalter der Welt orientieren.
"Alle drei Auswertungen zusammen zeigen auf einen Blick, wo die Kapitalmärkte aktuell stehen", erläutert Bald. Die Ampel bietet damit eine fundierte Basis für Investitionsentscheidungen - und die mögliche Verteilung des Vermögens auf die verschiedenen Anlageklassen.
Ist die Wertentwicklung eines Segments im abgelaufenen Monat positiv, könnte das Momentum hier für weiter steigende Kurse sprechen. Sind daneben die ETF-Zuflüsse hoch, zeigt dies, dass viele institutionelle Investoren derzeit auf anziehende Notierungen in dieser Anlagekategorie setzen. Wenn dann auch noch die Investmentstrategen von DeAWM zuversichtlich sind, dass die Kurse steigen, stehen alle Signale auf Grün. Für Anleger ist das ein starker Hinweis, dass sich ein Investment hier auszahlen könnte.
Eine Garantie für den Erfolg einer Anlage auf Basis dieser Signale gibt es natürlich nicht. Zudem müssen Anleger bei ihren Entscheidungen auch immer die eigene Anlagestrategie beachten, ihre Risikoneigung und auch ihren Zeithorizont. Eine wichtige Orientierung, wo sie aufs Gas drücken und wo sie bremsen sollten, bietet die Asset-Allokation-Ampel den Anlegern allemal.
Im Überblick: Die Signale für die einzelnen Anlageklassen (PDF)
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