Regierung: Konjunkturerholung dürfte wohl erst gegen Jahresende eintreten
Die Bundesregierung rechnet erst gegen Jahresende mit einem Aufschwung.
"Die deutsche Wirtschaft befindet sich zu Beginn des dritten Quartals weiterhin in einer Stagnation", betonte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem Monatsbericht. Rückläufige Auftragsbestände und eine tendenziell weiter schwache Auftragslage dämpften die exportorientierte Industrie. Auch bei den konsumnahen Dienstleistungsbereichen Handel, Verkehr, Gastgewerbe werde die Lage weiter ungünstig beurteilt. Trotz der rückläufigen Inflation und der deutlich gestiegenen Kaufkraft im Zuge der höheren Reallöhne habe sich die Stimmung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern eingetrübt. "Eine konjunkturelle Erholung dürfte wohl erst gegen Jahresende eintreten", erwartete das Ministerium.
Zu Beginn des dritten Quartals sei die Produktion wieder gesunken, während die Auftragseingänge zum zweiten Mal in Folge expandiert hätten. Auch wenn die Auftragseingänge zu Beginn des dritten Quartals im Plus gelegen hätten, sei die Bestelltätigkeit ohne die stark schwankenden Großaufträge allerdings um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Trotz rückläufiger Inflation und deutlich gestiegener Kaufkraft im Zuge der höheren Reallöhne habe sich die Stimmung der privaten Haushalte in Deutschland laut HDE-Konsumbarometer und GfK-Konsumklima zuletzt wieder verschlechtert.
"Insgesamt machen die Frühindikatoren aktuell wenig Hoffnung auf eine spürbare Konsumbelebung", erklärte das Ministerium. Zur Inflation betonte es, insgesamt dürften die inflationsdämpfenden Faktoren im weiteren Jahresverlauf bestehen bleiben. Die schwache Konjunktur zeige sich aber zunehmend am Arbeitsmarkt. Die Frühindikatoren deuteten auf keine baldige Trendwende hin, sodass derzeit von keiner Belebung am Arbeitsmarkt in der zweiten Jahreshälfte auszugehen sei.
BERLIN (Dow Jones)
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