SMA Solar-Aktie beendet Handel in Grün: SMA Solar bestätigt Jahresprognose - Umsatz- und Ergebnisrückgang in Q1
Der Solartechnikkonzern SMA Solar hat seine Prognose für das laufende Jahr bestätigt.
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SMA Solar sieht in dem derzeit herrschenden Chipmangel ein anhaltendes Problem für die Geschäftsentwicklung. "SMA ist mit einem hohen Auftragsbestand ins neue Jahr gestartet. Der Mangel an elektronischen Bauteilen wird uns auch in den kommenden Monaten begleiten", sagte Konzernchef Jürgen Reinert bei der Bilanzvorlage am Donnerstag im hessischen Niestetal.
So könne SMA Solar etwa nicht alle Aufträge bedienen, die Lieferzeiten seien zudem für fast alle Produkte stark gestiegen, betonte Reinert. Die Lieferfristen liegen seinen Aussagen zufolge aktuell etwa beim zehnfachen des normalen Zeitrahmens. Dabei werden vorrangig Produkte bedient, die eine höhere Marge haben, um die Auswirkungen auf das Ergebnis zu mildern.
Die Liefersituation bei Chips sollte sich im zweiten Quartal langsam verbessern, erklärte Finanzvorstand Ulrich Hadding. Die Lage werde jedoch weiter angespannt bleiben. SMA benötigt Prozessoren internationaler Hersteller, deren Produktion vor allem in China liegt.
Dabei kann SMA zum Jahresende auf einen Auftragsbestand von gut einer Milliarde Euro blicken, wovon rund 570 Millionen auf das Neugeschäft mit Produkten entfällt, der Rest ist Servicegeschäft.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte SMA Solar. Eine Gefährdung des Ausblicks durch den Krieg in der Ukraine sieht das Management aktuell nicht. Eine abschließende Bewertung sei jedoch derzeit nicht möglich. Der Umsatz soll 2022 bei 0,9 bis 1,05 Milliarden Euro liegen, nach knapp 984 Millionen im Vorjahr. Die große Spanne erklärt Reinert mit den Lieferengpässen. Finanzchef Hadding sieht aufgrund der Auftragslage ein Umsatzpotenzial von über einer Milliarde Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll 10 bis 60 Millionen Euro betragen, im Vergleich zu 9 Millionen im Vorjahr.
Für das erste Quartal geht SMA Solar von einem Umsatzrückgang von 240,4 Millionen auf 210 bis 220 Millionen Euro aus, das operative Ergebnis dürfte von 20,1 Millionen Euro auf 12 bis 16 Millionen sinken.
Mittel- bis langfristig ist Reinert jedoch optimistisch gestimmt und sieht mit Blick auf die Klimakrise und dem geplanten Ausbau Erneuerbaren Energien ein "hervorragendes Wachstumspotenzial". SMA sei sowohl im Kerngeschäft Photovoltaik als auch in wichtigen Zukunftsfeldern wie Speicher, Elektromobilität und Wasserstofferzeugung so positioniert, "um an diesem Wachstum teilzuhaben".
Im vergangenen Jahr rutschte SMA in die roten Zahlen und verbuchte einen Konzernverlust von 23 Millionen Euro, nach einem Gewinn von gut 28 Millionen Euro im Vorjahr. Neben den Chipengpässen litt das Unternehmen 2021 unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dazu kam eine außerordentliche Belastung von knapp 37 Millionen Euro durch die Kündigung eines Servicevertrages.
Ein Händler wertete die operative Gewinnprognose für das erste Quartal positiv. Diese liege über der Markterwartung. Das Umsatzziel für das Auftaktquartal 2022 bleibe dagegen etwas hinter der Konsensschätzung zurück. Jefferies Analyst Constantin Hesse verwies zudem auf den soliden Auftragsbestand.
SMA Solar-Aktie nach Ausblick auf Richtungssuche - Branchenwerte im Minus
Die Aktien von SMA Solar sind am Donnerstag nach den Jahreszahlen des Unternehmens auf Richtungssuche. Die Resultate nebst Aussagen zum Ausblick hatten bei dem Solartechnikhersteller erneute Kursschwankungen zur Folge: Nach schwachem Start drehte die Aktie im XETRA-Handel deutlich ins Plus, später stand sie mit 38,02 Euro noch 3,37 Prozent höher.
Die Zahlen hätten die zuvor schon bekannten Eckdaten in etwa bestätigt und auch die Ziele für 2022 seien schon bekannt gewesen, hieß es von Händlern. Stärker im Fokus standen daher gemischt ausgefallene Aussagen zum kurzfristigen Ausblick. Die für das erste Quartal angepeilte operative Gewinnprognose wurde als klar über den Markterwartungen angesehen, vom Umsatzziel für das Auftaktquartal dagegen zeigten sich Marktteilnehmer eher enttäuscht.
Etwas ermutigend äußerte sich Constantin Hesse von Jefferies Research zur Auftragslage. SMA Solar verfüge über solide Auftragsbestände, hob der Experte hervor. Knapp 887 Millionen Euro seien bereits erhaltene Aufträge wert, und gut die Hälfte davon entfalle auf Auslieferungen noch in diesem Jahr.
Die Schwankungen bei SMA standen am Donnerstag auch mit der Branche Erneuerbare Energien in Zusammenhang. Anfang März hatten die Branchenwerte zeitweise deutlich von der Aussicht profitiert, dass die geplante Reduzierung der Abhängigkeit von russischem Öl und Gas die Branche zusätzlich
antreiben wird. Im Laufe des März kamen die Notierungen bei Aktien wie SMA oder Nordex dann aber wieder deutlich zurück.
Eine kurzzeitige Erholung am Vortag vor allem bei Nordex ging am Donnerstag schnell wieder zu Ende. Die Papiere des Windkraft-Spezialisten fielen via XETRA postwendend um 2,4 Prozent. Auch die Titel des Windpark-Investors ENCAVIS gaben zeitweise um 1,3 Prozent nach und jene des Biosprit-Herstellers VERBIO lagen mit 0,5 Prozent im Minus.
NIESTETAL (dpa-AFX) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: SMA Solar Technology AG
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