Ausblick enttäuscht

Zoom profitiert weiter: Umsatz und Gewinn deutlich gestiegen - Zoom-Aktie dennoch tiefrot

31.08.21 22:04 Uhr

Zoom profitiert weiter: Umsatz und Gewinn deutlich gestiegen - Zoom-Aktie dennoch tiefrot | finanzen.net

Der Anbieter von Videokonferenzen, Zoom Video Communications, hat seine Bücher für das abgelaufene Geschäftsquartal geöffnet.

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Dabei hat Zoom Video Communications im zweiten Geschäftsquartal auf Gewinnseite kräftig zugelegt. Der Videokonferenzdienst hat erstmals einen Quartalsumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar geschafft, rechnet künftig jedoch mit weniger Wachstum. Nachdem die Corona-Pandemie den Wandel der Arbeitswelt kräftig beschleunigt und einen starken Trend zum Homeoffice ausgelöst hat, kehren mittlerweile immer mehr Beschäftigte in die Büros zurück. Das trübt den Geschäftsausblick für Zoom deutlich ein, wie das Unternehmen in seinem am Montag nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalsbericht einräumte.

"Wir haben unser erstes Quartal mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar erreicht und dabei starke Profitabilität geliefert", verkündete Zoom-Chef Eric Yuan.

Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,920 US-Dollar auf 1,36 US-Dollar und lag damit deutlich über den Analystenerwartungen (1,165 US-Dollar).

Auch die Erlöse zogen im Berichtszeitraum kräftig an: Nach 663,5 Millionen US-Dollar Umsatz im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete das Unternehmen im letzten Jahresviertel 1,02 Millionen US-Dollar. Analysten hatten dem Konzern im Vorfeld 991,2 Millionen US-Dollar beim Umsatz zugetraut.

Doch Anleger interessierten sich weniger für die - stärker als von Experten erwartet ausgefallenen - Zahlen für das vergangene Vierteljahr als für die Prognose für das laufende Quartal. Hier zeigte sich Zoom verhalten und stellte seine Investoren auf deutlich schwächere Geschäftszuwächse ein als während des Booms zu Beginn der Pandemie.

Für das aktuelle dritte Quartal erwartet das Unternehmen ein EPS zwischen 1,07 und 1,08 US-Dollar und liegt damit leicht unter den Analystenschätzungen. Der Umsatz soll mit 1,015 und 1,020 Milliarden US-Dollar leicht über den Erwartungen der Experten liegen.

Doch während die meisten anderen Unternehmen von solch starken Wachstumsraten nur träumen können, hatte Zoom in den Vorquartalen noch wesentlich kräftiger zugelegt.

Zudem geht die Firma davon aus, dass der Kundenandrang weiter nachlässt. Für das aktuelle Quartal stellte Zoom gegenüber dem Vorjahreszeitraum "nur" noch einen rund 30-prozentigen Anstieg der Erlöse in Aussicht - hier hatten sich einige Analysten mehr ausgerechnet. Im jüngsten Quartal gab es bereits Schwachpunkte in der Geschäftsentwicklung und Anzeichen dafür, dass der Zoom-Boom nach der Corona-Krise dauerhaft abflauen könnte. So gewann das Unternehmen beispielsweise weniger lukrative Großkunden hinzu als angenommen.

Zoom ist zudem immer stärkerer Konkurrenz ausgesetzt, Rivalen wie Slack, aber auch Großkonzerne wie Microsoft oder Cisco buhlen ebenfalls intensiv um Homeoffice-Nutzer. Zoom bereitet sich jedoch schon seit längerem auf die Zeit nach der Pandemie vor, wenn die Bedeutung von Videokonferenzen im Arbeitsalltag deutlich sinken könnte. Um das Geschäft breiter aufzustellen, leistete sich das Unternehmen im Juli mit dem fast 15 Milliarden Dollar schweren Kauf des Call-Center-Spezialisten Five9 seine bisher größte Übernahme.

Das kam am Markt nicht gut an. Die Zoom-Aktie geriet an der NASDAQ mit rund 16,69 Prozent ins Minus und kostete somit noch 289,50 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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01.03.2022Zoom Video Communications NeutralGoldman Sachs Group Inc.
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