Deutsche Post erwartet 2021 Rückenwind in allen Bereichen - Aktie gesucht
Deutsche-Post-Chef Frank Appel rechnet nach einem Rekordjahr für 2021 mit noch besseren Geschäften für den Bonner Logistikkonzern.
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Er erwarte Rückenwind in allen fünf Geschäftsbereichen, sagte der Vorstandsvorsitzende des DAX-Konzerns am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. "Wir werden 2021 eine fortgesetzte Erholung sehen." Die Konsumenten hätten sich an die durch die Corona-Pandemie bestimmte Lage gewöhnt und kauften wieder verstärkt ein.
Neben dem Wachstum im Paketgeschäft und dem Expressgeschäft von DHL durch den Online-Handel dürften davon auch die Luft- und Seefracht und die Lieferkettenlogistik profitieren, schätzt Appel. Hinzu komme der Transport von Impfstoffen gegen das Coronavirus.
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Am Vortag hatte die Deutsche Post für 2020 überraschend ein Rekordergebnis gemeldet. Der operative Gewinn (Ebit) stieg nach vorläufigen Zahlen im Jahresvergleich um rund 17 Prozent auf 4,84 Milliarden Euro und übertraf damit deutlich die Prognose des Managements, die lediglich bei 4,1 bis 4,4 Milliarden gelegen hatte. Ohne Sonderbelastungen - vor allem für das Aus für den Elektro-Lieferwagen Streetscooter - hätte das Ergebnis bei gut 5,4 Milliarden Euro gelegen.
Schon im laufenden Jahr will Appel diese Marke noch einmal übertreffen und das operative Ergebnis 2022 noch einmal steigern. Dank eines starken Weihnachtsgeschäfts hätten alle Divisionen "auf den letzten Metern des Jahres die internen Erwartungen übertroffen", sagte Finanzchefin Melanie Kreis.
Appel erwartet, dass sich der Boom im Online-Handel und damit die Paketmengen 2021 fortsetzt. Zwar dürften Wachstumsraten nicht so hoch ausfallen wie 2020, doch stärker als Anfang des vergangenen Jahres, als die Pandemie die Welt noch nicht im Griff gehabt hatte. So habe die Post viele kleine Händler als neue Geschäftskunden gewonnen, die vorher kaum oder gar kein Online-Geschäft betrieben hatten.
Unterdessen können die Post-Aktionäre auf eine höhere Dividende hoffen. Die Post wolle üblicherweise 40 bis 60 Prozent des Konzerngewinns an ihre Anteilseigner ausschütten, sagte Finanzchefin Kreis. Über die Höhe der Dividende für 2020 werde allerdings erst noch beraten. Für die Jahre 2017 bis 2019 hatten die Post-Aktionäre jeweils 1,15 Euro je Anteilsschein erhalten.
Zu einem möglichen Aktienrückkauf äußerte sich Kreis nur allgemein. "Wenn wir nachhaltig Überschussliquidität generieren, denken wir über Aktienrückkäufe nach." Im vergangenen Jahr erzielte die Post einen freien Barmittelzufluss von 2,5 Milliarden Euro und damit deutlich mehr als geplant.
Details zu Mittelfristziele kommen bei Post-Anlegern gut an
Die Anleger haben am Mittwoch bei den Aktien der Deutschen Post weiter zugegriffen. Diese rücken via XETRA zeitweise um 1,7 Prozent auf 42,54 Euro vor und gehören so zu den DAX-Spitzenreitern. Sie hatten bereits am Dienstag von angehobenen Zielen des Logistikkonzerns profitiert. Mit dem Kursplus peilten sie nun wieder ihr Rekordhoch von 43,50 Euro aus dem November an.
Der Konzern- und Finanzchef ließen am Mittwoch weitere Details folgen zu den Mittelfristaussagen vom Vortag. Demnach erwartet Post-Chef Frank Appel 2021 Rückenwind in allen Segmenten. Es hatte die Aktie am Dienstag im späten Handel schon befeuert, dass der Konzern dank der anhaltend guten Geschäftslage in der Corona-Pandemie noch selbstbewusster voraus blickt.
Appel hatte für 2021 und das Folgejahr noch mehr operativem Gewinn als 2020 in Aussicht gestellt. Daniel Roeska von Bernstein Research reagierte in einem ersten Kommentar vor allem positiv überrascht vom Optimismus, den der Konzern damit auch für 2022 ausstrahle. Analyst Christian Obst von der Baader Bank sieht nun die Chance auf zusätzliche Ausschüttungen an die Aktionäre.
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