DAX bei 20.000 Punkten? Zu diesem Zeitpunkt könnte es soweit sein
Mit dem anstehenden Jahreswechsel mehren sich die Ausblicke verschiedener Experten zu den Kursentwicklungen im neuen Jahr und darüber hinaus. So könnte es für den deutsche Leitindex künftig weitergehen.
• DAX mit turbulentem Jahr 2020
• Rasante Erholung nach März-Einbruch
• Sprung auf 20.000 Punkte noch Jahre in der Ferne
Das Jahr 2020 ist fast vorüber. Das Jahresende ist für viele Analysten meist auch der Moment in dem sie einen Ausblick auf das neue Jahr und darüber hinaus wagen. Doch wie dieses Jahr nur allzu gut zeigt, sind solche Zukunftsprognosen immer mit Vorsicht zu genießen, schließlich hatte Ende 2019 niemand auf dem Schirm, was 2020 auf die Welt zurollen würde.
Ein turbulentes Jahr geht zu Ende
Das Coronavirus hat in vielerlei Hinsicht das Leben der Menschen weltweit massiv auf den Kopf gestellt. Die mit der Krankheit einhergehende Unsicherheit hat sich auch an den Aktienmärkten nur allzu deutlich durchgeschlagen. Zur Erinnerung: Am 17. Februar 2020 erreichte das deutsche Börsenbarometer noch ein Allzeithoch bei 13.795,24 Punkten. Fast genau einen Monat später markierte der Leitindex einen Jahres-Tiefststand bei 8.255,65 Zählern. Ursache hierfür waren die Lockdown-Maßnahmen der Bundesregierung sowie der damit einhergehende Einbruch der Konjunktur.
Doch was zu diesem Zeitpunkt noch als genauso unwahrscheinlich galt, war die anschließende rasante Erholung des deutsche Leitindex, der sein Minus seither wieder auf beeindruckende Weise aufholen konnte und seit ein paar Wochen rund um die Marke von 13.200 Punkten pendelt.
Dabei sind es insbesondere hoffnungsstiftende Nachrichten rund um die erfolgreiche Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, die dem deutschen Aktienmarkt zu einer kontinuierlichen Erholung verholfen haben. Mit der Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zum Alltag geht auch die Erwartung einer rasanten Wirtschaftserholung einher. Geht es im neuen Jahr also rapide bergauf?
Wie geht es 2021 weiter?
Ganz so leicht funktioniert die Rechnung dann doch nicht, schließlich sind die guten Nachrichten mittlerweile schon in den Kurs des DAX eingepreist. Und gerade in der ersten Jahreshälfte dürften die Schwankungen am Aktienmarkt noch recht hoch ausfallen, schließlich geht auch ein Durchimpfen der Bevölkerung nicht von heute auf morgen vonstatten, sondern muss langfristig geplant werden. Auch die Corona-Neuinfektionszahlen sind nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau, was auch erneute Lockdown-Maßnahmen, die über die aktuelle Light-Variante hinausgehen, wieder wahrscheinlicher werden lässt.
Dennoch sind die Aussichten verschiedener Kredithäuser zu dem Kursverlauf des DAX im nächsten Jahr überwiegend positiv. So geht die Commerzbank aus charttechnischer Sicht für den deutschen Leitindex davon aus, dass dieser 2021 bis auf 14.500 Zähler steigen könne, was einem Plus von 6,3 Prozent entsprechen würde (Berechnungsgrundlage ist der Schlusskurs vom 18. Dezember 2020).
Wann kommt der Sprung auf 20.000 Zähler?
Doch was sich Anleger in Deutschland sicherlich auch fragen, ist wann das deutsche Börsenbarometer endlich die runde Marke von 20.000 Punkten knacken dürfte. Hierzu äußerte sich jüngst Feingold Research-Mitgründer Daniel Saurenz, der zu diesem Thema für das Monatsmagazin Capital jüngst eine Kolumne verfasste. So legt der Finanzjournalist dar, dass es an den Aktienmärkten jedes Jahr im Durchschnitt zu einem Zuwachs von sieben Prozent kommen würde. Allerdings gehe die US-Investmentbank JPMorgan davon aus, dass das Wachstum in den kommenden Jahren etwas geringer ausfallen dürfte.
Saurenz rechnet vor, dass es, bei einem jährlichen Aktien-Gewinn von fünf Prozent, noch acht Jahre dauern dürfte, bis der DAX die 20.000 Zähler erreicht. Ein weiteres Indiz, dass für diese Richtung spricht? Statistisch gesehen legen die Aktienmärkte nach einem historischen Einbruch, wie dem im März 2020, in den Folgejahren gemessen an ihrem Tiefstand, laut Saurenz, um 135 Prozent zu. Auch bei dieser Rechnung landet der deutsche Leitindex bei rund 19.000 Zählern, also ebenfalls nah an der runden Schwelle. Allerdings gibt der Börsenkenner zu bedenken, dass solche statistischen Rechenspiele auch immer mit Vorsicht zu genießen seien.
Redaktion finanzen.net
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