OSRAM wächst kräftig - Abspaltung Lampengeschäft kostet Geld - Aktie fällt stark
Die Vorbereitungen zum Verkauf des traditionellen Lampengeschäfts von OSRAM an einen chinesischen Konkurrenten haben den Lichtkonzern im abgelaufenen Quartal stark belastet.
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Ein Gewinneinbruch und Sorgen um die Zukunft haben die zuletzt gut gelaufenen Aktien des Lichttechnik-Spezialisten OSRAM am Mittwoch zurückgeworfen. Bis zum Mittag sackten die Papiere um 6,66 Prozent auf 47,31 Euro ab. Das war mit großem Abstand der letzte Platz im MDAX, der zeitgleich rund 0,7 Prozent im Plus notierte. Mit dem Kursrutsch machten die Titel ihre Gewinne der vergangenen zwei Wochen auf einen Schlag zunichte.
Am Morgen hatte OSRAM Zahlen für das dritte Geschäftsquartal (Ende Juni) mitgeteilt. Demnach stieg der Umsatz um 6,6 Prozent. Vorgezogene Auslieferungen angesichts der Abspaltung des angestammten Leuchtmittel-Geschäfts hätten das Wachstum angeschoben, hieß es. Unter dem Strich sorgten Extrakosten für den Konzernumbau und die Abspaltung des Traditionsbereichs aber für einen Gewinneinbruch. Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigte das Management um Vorstandschef Olaf Berlien.
Analyst Alok Katre von der französischen Großbank Societe Generale (SocGen) attestierte OSRAM starke Quartalszahlen, monierte aber die geringen Gewinnmargen im Geschäft mit Automobil- und Spezialbeleuchtung (Specialty Lighting). Zudem befürchtet er für diesen Bereich eine zunehmende Konkurrenz asiatischer Leuchtmittel-Hersteller und zweifelt an der Nachhaltigkeit der Nachfrage. Deshalb hält der Experte an seiner Verkaufsempfehlung für die Aktie und am Kursziel von 41 Euro fest.
Die Kennziffern des Beleuchtungsspezialisten seien vor allem wegen der Vorzieh-Effekte stark ausgefallen, bemerkte Peter Olofsen vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Dieser positive Trend werde sich im laufenden Quartal umdrehen und die Profitabilität entsprechend belasten. Dies gelte auch für das Geschäftsjahr 2016/17.
Derweil scheint das wichtigste Thema der vergangenen Monate endlich abgehakt: OSRAM hat nach über einem Jahr einen Käufer für seine klassische Lampensparte gefunden. Ein Konsortium um den chinesischen LED-Spezialisten MLS zahlt gut 400 Millionen Euro für das Geschäft mit Glühbirnen, Halogenstrahlern sowie Energiespar- und LED-Lampen. Das werde zu einem Buchverlust von rund 100 Millionen Euro führen, hieß es.
SocGen-Analyst Katre zeigte sich positiv überrascht vom Verkaufspreis für das traditionelle Lampengeschäft, während sein Kollege Günther Hollfelder von der Baader Bank den Preis in diesem Bereich erwartet hatte. Positiv hob er ein strategisches Lieferabkommen mit MLS hervor. MLS bezieht für einen Zeitraum von drei Jahren LED-Chips aus dem neuen OSRAM-Halbleiterwerk in Asien, das der Konzern derzeit aufbaut.
Der teure Aufbau einer eigenen Halbleiter-Produktion und der gleichzeitige Rückzug aus dem klassischen Lampengeschäft hatten die OSRAM-Aktie im November vergangenen Jahres abstürzen lassen. Nachdem das Papier zwischenzeitlich nur noch 34 Euro wert war, erholte es sich im laufenden Jahr deutlich. Mit 51 Euro kostete es am Dienstag fast wieder so viel wie vor dem Einbruch.
DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer bewertete den Verkauf der Lampensparte positiv. Der vereinbarte Kaufpreis und der angekündigte Buchverlust könnten aber kurzfristig belasten, fürchtet er. "Allerdings sehen wir OSRAM nun als ein Hightech-Wachstumsunternehmen an", so Schnitzer, der seine Kaufempfehlung für die Aktie bekräftigte./edh/das
FRANKFURT (dpa-AFX)
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10.02.2021 | OSRAM kaufen | Independent Research GmbH | |
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29.07.2020 | OSRAM Hold | Kepler Cheuvreux | |
29.07.2020 | OSRAM Halten | Independent Research GmbH |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.05.2021 | OSRAM Verkaufen | Independent Research GmbH | |
16.02.2021 | OSRAM Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
17.09.2020 | OSRAM Verkaufen | Independent Research GmbH | |
02.09.2020 | OSRAM Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
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