Auftragsrekord

Knorr-Bremse-Aktie weit im Plus: Knorr-Bremse legt beim Umsatz zu

23.02.23 15:18 Uhr

Knorr-Bremse-Aktie weit im Plus: Knorr-Bremse legt beim Umsatz zu | finanzen.net

Knorr-Bremse hat vergangenes Jahr trotz deutlich höherer Umsätze wie erwartet weniger verdient.

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Angesichts eines Rekordauftragseingangs blickt der Münchener MDAX-Konzern zuversichtlich auf das neue Jahr. Der Umatz soll auf 7,3 Milliarden bis 7,7 Milliarden Euro steigen, wie die Knorr-Bremse AG mitteilte. Die operative EBIT-Marge wird zwischen 10,5 und 12,0 Prozent erwartet.

"Wir haben (2022) erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt", sagte der neue CEO Marc Llistosella laut Mitteilung. Der Auftragseingang legte 2022 um 11,4 Prozent zu, im Schlussquartal sank er allerdings leicht um 2,3 Prozent - Analysten haben dagegen einen wesentlich stärkeren Rückgang erwartet.

Der Umsatz stieg im Gesamtjahr um 6,6 Prozent auf 7,150 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (EBIT) sank allerdings wegen den Belastungen aus der Null-COVID-Politik in China und inflationsgetriebenen Kostenanstiegen um 21 Prozent auf 721,3 Millionen Euro, die Marge auf 10,1 von 13,7 Prozent. Im Schlussquartal stieg der Umsatz den Angaben zufolge noch um 15 Prozent auf 1,952 Milliarden Euro, das EBIT sank um 14 Prozent auf 178,1 Millionen Euro.

Nach Steuern verdiente Knorr-Bremse im Gesamtjahr 503 Millionen Euro, das waren 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,03 (Vorjahr 3,85) Euro, Analysten haben mit 3,20 Euro je Aktie mit mehr gerechnet.

Knorr-Bremse-Aktie baut hohes Jahreskursplus aus

Starke Auftragseingänge und ein Auftragsbuch auf Rekordniveau haben am Donnerstag die Aktionäre von Knorr-Bremse optimistisch gestimmt. Analysten sahen aber nicht nur Positives im Zahlenwerk und dem Ausblick des Lkw- und Zugbremsenherstellers. Vor allem an den Margen und dem freien Barmittelzufluss gab es Kritik.

Die Papiere legen im MDAX via XETRA zeitweise um 3,76 Prozent auf 66,24 Euro zu. Damit bauten sie ihr bisheriges Jahresplus auf nunmehr 30,5 Prozent aus und gehören zu den acht stärksten Werten im Index der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen.

Analysten äußerten sich positiv zu den Aufträgen. So schrieb etwa UBS-Experte Sven Meier: Der Auftragseingang von rund 8,1 Milliarden Euro habe die durchschnittliche Analystenprognose um 16 Prozent übertroffen. DZ-Bank-Analyst Holger Schmidt verwies darauf, dass mit dieser Kennziffer und auch dem Anstieg des Auftragsbestands um 24 Prozent im Jahresvergleich auf 6,9 Milliarden Euro per Ende 2022 Rekordniveaus erreicht wurden.

Mit dem auch zuletzt überzeugenden Auftragseingang sei die Geschäftsentwicklung relativ gut vorherzusagen, erklärte Schmidt. Mittelfristig sollte der Konzern nach seiner Einschätzung zudem von der Wiedereröffnung Chinas profitieren, wenngleich dies im ersten Halbjahr 2023 infolge lokaler Probleme wie Covid-19-bedingter Arbeitsausfälle noch nicht der Fall sein dürfte.

Zugleich aber monierten die Experten auch die Profitabilität, die sich in den Margen widerspiegelt, sowie den schwachen freien Mittelzufluss (Free Cashflow, FCF). Hierzu schrieb unter anderem JPMorgan-Analyst Akash Gupta: "Die Marge im vierten Quartal von 11,6 Prozent lag 40 Basispunkte unter dem Konsens. Allerdings zeigt die Verbesserung im Quartalsvergleich, dass die Margen im zweiten Quartal des vergangenen Jahres die Talsohle erreicht haben."

Den Free Cashflow allerdings nannte Gupta "schwach". Er habe 2022 mit 220 Millionen Euro unter der Konsensschätzung von 291 Millionen Euro gelegen und auch die Unternehmensprognose für 2023 bleibe hinter der Konsenserwartung zurück. Das dürfte daher in der in Kürze anstehenden Analystenkonferenz der springende Punkt sein, erwartet er.

FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX)

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Bildquellen: Knorr-Bremse AG, Knorr Bremse AG

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