Auftragseingang sinkt

Philips-Aktie steigt: Philips erhöht Prognose - JPMorgan belässt Philips auf 'Underweight'

23.10.23 16:15 Uhr

Philips-Aktie steigt: Philips erhöht Prognose - JPMorgan belässt Philips auf 'Underweight' | finanzen.net

Der Medizintechnikhersteller Philips wird für das laufende Jahr erneut optimistischer, nachdem sich die schwierige Lage in den Lieferketten weiter entspannt.

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So geht das Management unter Führung des Konzernchefs Roy Jakobs für 2023 von einem vergleichbaren Umsatzwachstum von sechs bis sieben Prozent aus, wie Philips am Montag in Amsterdam mitteilte. Bislang hatte der Konkurrent des deutschen DAX -Konzerns Siemens Healthineers ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Auch die Ergebnisentwicklung hat sich inmitten des laufenden Umbauprogramms verbessert. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) soll in diesem Jahr nun zehn bis elf Prozent erreichen. Zuletzt hatte Philips mit einem Ergebnis am oberen Ende eines hohen einstelligen Bereichs gerechnet. Die Niederländer, die immer noch mit einem kostspieligen Rückruf von Beatmungsgeräten kämpfen, hatten bereits Ende Juli ihre Prognose erhöht.

Im dritten Quartal steigerte der Medizintechnikkonzern seinen Umsatz um vier Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis - bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - lag das Plus bei elf Prozent. Alle Segmente und Regionen trugen zum Wachstum bei. Dabei profitierte Philips von Produktivitätssteigerungen und Preiserhöhungen. Das bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich deutlich von 209 auf 457 Millionen Euro. Damit schnitt Philips besser ab als von Analysten erwartet.

Die Aufträge gingen hingegen auf vergleichbarer Basis um neun Prozent zurück. So sank das Neugeschäft in der Diagnostik- und Behandlungssparte auch wegen geringerer Aufträge aus China. Trotz des Rückganges hob Konzernchef Jakobs ein starkes Auftragsbuch hervor. Philips habe dabei die notwendigen Schritte eingeleitet, um die Lieferzeiten zu verkürzen. Nachdem der Konzern im Vorjahresquartal im Zuge der Rückrufaktion wegen Abschreibungen einen Milliardenverlust verzeichnen musste, kehrte er nun in die Gewinnzone zurück. Dabei verbuchte Philips einen Nettogewinn von 90 Millionen Euro.

Die Aktie verlor am Montagvormittag in Amsterdam mehr als drei Prozent. Der Medizintechnikkonzern habe zwar durch die Bank stark abgeschnitten und seine Jahresziele erhöht, die über den durchschnittlichen Analystenerwartungen lägen, schrieb Branchenexpertin Lisa Bedell Clive vom Analysehaus Bernstein. Doch der Auftragseingang sei gesunken, und zum Rückruf von Beatmungsgeräten gebe es keine Neuigkeiten.

JPMorgan behält Philips-Rating bei

Die US-Bank JPMorgan hat Philips nach Zahlen auf "Underweight" mit einem Kursziel von 15,50 Euro belassen. Der Medizintechnikkonzern habe zwar nach einem vor allem ergebnisseitig erfreulichen Quartal seinen Ausblick angehoben, schrieb Analyst David Adlington am Montag in einer ersten Reaktion. Letzteres sei angesichts des Wachstums seit Jahresbeginn aber unvermeidbar gewesen. Zudem habe der Markt ohnehin schon mehr erwartet. Die Pessimisten dürften sich auf die nachlassende Auftragsdynamik fokussieren. Er rechne ähnlich wie nach den Zahlen zum zweiten Quartal, als Philips ebenfalls die schwachen Erwartungen übertroffen habe, mit einer klar negativen Kursreaktion.

Bernstein belässt Philips auf 'Market-Perform'

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat Philips nach Quartalszahlen und einer Ausblicksanhebung auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 17,50 Euro belassen. Der Medizintechnikkonzern habe durch die Bank stark abgeschnitten und die Jahresziele erhöht, die nun über den Konsensschätzugen lägen, schrieb Analystin Lisa Bedell Clive in einer am Montag vorliegenden Studie. Doch der Auftragseingan sei gesunken, und zum Rückruf von Beatmungsgeräten gebe es keine Neuigkeiten. Diese dürften eher negativ ausfallen, sodass er nicht dazu rate, einen Kursrückgang zum Kauf der Aktie zu nutzen.

Die Philips-Aktie gewinnt an der EURONEXT in Amsterdam zeitweise 1,10 Prozent auf 17,59 Euro.

NEW YORK (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Alexander Tihonov / Shutterstock.com

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