US-Börsen mit Kehrtwende - Dow & Co. lassen Verlustzone hinter sich und schließen grün
An der Wall Street ging es zunächst deutlich bergab, im späten Handel schaffen es die Börsen aber ins Plus.
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Der Dow Jones eröffnete den Tag 0,86 Prozent tiefer bei 23.049,06 Zählern. Im weiteren Handelsverlauf baute er die Verluste zunächst aus und fiel unter die 23.000-Punkte-Marke. Dann setzte eine Erholungstendenz ein, die den Leitindex schlussendlich mit einem Aufschlag von 1,62 Prozent bis auf 23.625,34 Punkte hievte.
Die anhaltenden Sorgen um eine langsamer als gedachte konjunkturelle Erholung und schwächer als erwartete US-Arbeitsmarktdaten belasteten den frühen Handel an der Wall Street am Donnerstag.
Nachdem am Vortag US-Notenbankpräsident Jerome Powell mit seinen kritischen Aussagen in Bezug auf eine baldige konjunkturelle Erholung die Märkte erschreckt hatte, spiegeln schwache US-Arbeitsmarktdaten diese Sorgen nun wieder. Mit fast 3 Millionen haben noch mehr Amerikaner einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt als prognostiziert.
Die Daten liefern einen zeitnahen Einblick in die aktuelle Entwicklung der Wirtschaft. Und da sieht es trübe aus. Zwar ist die Zahl immerhin gegenüber der Vorwoche gesunken, was erwartet worden war. Doch in den vergangenen Wochen hat sich die Summe derer, die bedingt durch die Corona-Pandemie ihren Job verloren haben, auf rund 36 Millionen gesteigert. Die Lage am Arbeitsmarkt ist wichtig für die Verbraucherstimmung der Amerikaner. Die US-Ökonomie lebt vor allem vom Inlandskonsum.
"Das Tempo der Erholung wird wohl enttäuschen, weil die Aufhebung der Sperrmaßnahmen die Wirtschaft nicht auf das Vorkrisenniveau bringen wird", sagt Portfoliomanager Hani Redha von PineBridge Investments. Die politischen Maßnahmen verhinderten eine Depression, allerdings dürften sie kaum eine tiefe Rezession verhindern können. An den Märkten wurde dagegen in den vergangenen Wochen immer wieder auch das optimistischere Szenario einer V-förmigen, also schnellen und starken Erholung gespielt.
"Eine weltweit steigende Arbeitslosigkeit und eine Welle von Konkursen gehen einher mit einem Mangel an Gewissheit darüber, wann die Dinge 'wieder zur Normalität zurückkehren' und ob es eine zweite Infektionswelle geben wird, wenn die Volkswirtschaften versuchen, sich wieder zu erholen", ergänzt Fawad Razaqzada, Marktanalyst bei Think Markets.
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires
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