Auf Rekordjagd

Kursrakete Varta: Wieso der Batteriehersteller über 400 Prozent in 2019 zulegen konnte

09.12.19 19:47 Uhr

Kursrakete Varta: Wieso der Batteriehersteller über 400 Prozent in 2019 zulegen konnte | finanzen.net

Mehr als 400 Prozent konnte die Varta-Aktie in diesem Jahr bislang zulegen. Dank einer starken Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien sowie einer sehr guten Positionierung am Markt könnte es für das deutsche Unternehmen künftig noch weiter bergauf gehen.

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Aktien

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• Varta-Aktie legt seit Jahresbeginn starke Performance aufs Parkett
• Lithium-Ionen-Batterien erfreuen sich hoher Nachfrage
• Unternehmen stark positioniert mit weiterem Aufwärtspotenzial

Schwäbisches Traditionsunternehmen

Varta ist ein Unternehmen aus der baden-württembergischen Stadt Ellwangen, bekannt für seine Mikrobatterien. Die schwäbische Traditionsfirma zählt zu den Marktführern bei Hörgerätebatterien und ist auch im Bereich Lithium-Ionen-Batterien stark vertreten. Varta investiert stark in den Ausbau seiner Fabriken. Im Juni dieses Jahres hatte sich das Unternehmen neues Kapital besorgt, um die Produktionsstätten auf mehr als 100 Millionen Zellen jährlich bis zum Jahresende 2020 anzuheben. Anfang September kündigte Varta dann an, bis 2022 die Produktion pro Jahr auf 150 Millionen Zellen weiter ausbauen zu wollen.

Varta-Aktie im Höhenflug

Das vergangene Jahr beendete die Varta-Aktie mit einem Kurs von 24,88 Euro. Seitdem befindet sie sich im Rallymodus und erreichte ein Rekordhoch nach dem anderen. Mittlerweile ist ein Papier des traditionsreichen deutschen Batteriekonzerns 120,60 Euro wert (Stand: Schlusskurs vom 6.12.2019). Die Aktie konnte damit im Jahresverlauf um über 400 Prozent zulegen, der Börsenwert hat sich somit mehr als vervierfacht. Mittlerweile ist Varta rund 4,8 Milliarden US-Dollar schwer.

Trend der kabellosen Kopfhörer treibt Varta an

Erst kürzlich hatte die Aktie durch eine Studie der Commerzbank neuen Rückenwind erhalten. Stephan Klepp, Analyst der Bank, hat das Kursziel für die Varta-Aktie nach einer Analyse von Marktdaten zu Bluetooth-Kopfhörern von 120 auf 135 Euro angehoben, berichtet das Manager Magazin. Neben den von Klepp identifizierten Kunden wie Apple, Samsung, Jabra und Bose könnten künftig auch große Konzerne wie Google, Amazon, Microsoft, Huawei und Xiaomi die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien von Varta weiter ankurbeln, glaubt der Experte. Denn insbesondere kabellose Kopfhörer sieht man mittlerweile überall, vor allem Apples AirPods sind stark vertreten. Einem Analysten zufolge dürfte es im Weihnachtsgeschäft sogar zu Lieferengpässen kommen. Davon profitiert natürlich nicht nur der iKonzern selbst, sondern auch der Hersteller der in den AirPods verbauten Batterien: Varta.

Prognose bereits mehrfach angehoben

Darüber hinaus hatte Varta erst vor wenigen Wochen die Prognose für das laufende Jahr zum dritten Mal angehoben, während derzeit viele Unternehmen ihre Gewinnziele aufgrund der schwächelnden Konjunktur kürzen müssen. Grund für diesen Erfolg sei die starke Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen für Hightech-Produkte, insbesondere auch kabellose Kopfhörer, wie Varta-Vorstandschef Herbert Schein erklärte. "Auch bei Geräten von morgen wollen wir wieder der Innovationsführer für die Stromversorgung sein", zitiert DER AKTIONÄR Schein. Der CEO erwartet im Bereich der kabellosen Headsets in den nächsten drei bis vier Jahren ein Marktwachstum von jährlich mehr als 30 Prozent, heißt es weiter. "Wir haben uns als Technologie- und Innovationsführer einzigartige Wettbewerbsvorteile erarbeitet. Schon heute sind unsere Lithium-Ionen-Batterien bei allen Premium-Headset-Herstellern die erste Wahl", so Schein.

Varta-Aktie mit weiterem Aufwärtspotenzial

Varta scheint in einem spannenden Markt somit sehr gut positioniert zu sein. Zudem verfügt das Traditionsunternehmen über einen entscheidenden Marktvorteil: Varta-Batteriezellen weisen Konzernchef Schein zufolge eine um 30 Prozent höhere Energiedichte auf als asiatische Wettbewerber, zitiert ihn GeVestor. Dadurch ermöglichten die Zellen eine längere Betriebszeit. Langfristig soll gar eine Steigerung der Energiedichte um 50 Prozent vom heutigen Niveau aus erzielt werden. Zudem könnten Produkte von Varta künftig eventuell auch in Elektroautos zum Einsatz kommen.

Neben dieser starken Marktpositionierung verzeichnet Varta vielversprechende Wachstumsraten. Zwar scheint das Unternehmen an der Börse sehr hoch bewertet, dennoch beweist die Aktie seit geraumer Zeit Stärke. Eine nahende größere Korrektur sei daher recht unwahrscheinlich, heißt es auch in einer Aktienanalyse von DER AKTIONÄR. Varta sei daher eine langfristige Halteposition, erklärte Alfred Maydorn von DER AKTIONÄR weiter. Wie vergangene Woche außerdem bekannt wurde, wird der Outperformer des SDAX kurz vor Weihnachten in den Index der mittelgroßen Werte, den MDAX, aufsteigen.

Und auch für die Zukunft hat das schwäbische Unternehmen ehrgeizige Ziele: Bis 2020 will Varta eine weltweit marktführende Position mit Lithium-Ionen-Zellen mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent einnehmen. "Wir stehen am Anfang eines großen Booms bei den Lithium-Ionen-Batterien für kabellose Premiumkopfhörer, von dem wir am stärksten profitieren", zeigt sich Schein überzeugt. Der Markt befinde sich "erst am Anfang der Entwicklung. In fünf, sechs Jahren wird kaum noch ein Headset mit Kabeln genutzt werden. Smartphones werden mit vielen kleinen Geräten zusammenarbeiten. Und alle brauchen Lithium-Ionen-Batterien. Hier liegt enormes Potenzial."

Redaktion finanzen.net

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