Sanofi leidet weiterhin unter schwachem Diabetesgeschäft
Beim vom schwachen Diabetesgeschäft geplagten Pharmakonzern Sanofi soll der Aufschwung nicht mehr lange auf sich warten lassen.
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Ab dem zweiten Halbjahr solle es wieder aufwärts gehen, kündigte Konzernchef Olivier Brandicourt am Freitag bei der Vorlage der Quartalsbilanz in Paris an. Zum Jahresstart mussten die Franzosen jedoch noch Einbußen bei Umsatz und Ergebnis einstecken, bekräftigten aber ihre Jahresprognose und kündigten einen Aktienrückkauf im Umfang von 1,5 Milliarden Euro an.
Der stark auf das Diabetes-Geschäft ausgerichtete Sanofi-Konzern hatte in den vergangenen Monaten Milliarden springen lassen, um sich neu in der Pharmawelt zu positionieren. Probleme haben die Franzosen derzeit vor allem im Diabetesgeschäft in den Vereinigten Staaten, wo der Konzern unter dem Patentablauf für ein älteres Mittel und starkem Preisdruck leidet. Beim größten Kassenschlager Lantus brechen anhaltend die Erträge weg.
Mit seinen jüngsten Übernahmen - dem Antikörperspezialisten Ablynx und dem US-Biotechunternehmen Bioverativ - sieht sich Sanofi für die erhoffte neue Wachstumsphase nun gut positioniert, wie Brandicourt erläuterte. "Wir haben die Grundlage für ein weltweites Arzneigeschäft für seltene Blutkrankheiten gelegt", sagte der Sanofi-Chef.
Damit sei Sanofi auch auf einem guten Weg zu seinen Jahreszielen. Der Vorstand peilt für das laufende Jahr weiterhin einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie (EPS) um 2 und 5 Prozent an. Allerdings sind Wechselkurseffekte ausgeklammert, und der starke Euro macht den Franzosen zunehmend einen Strich durch die Rechnung. Sanofi geht inzwischen von einem deutlich negativeren Wechselkurseffekt aus als noch vor drei Monaten. Das ist deshalb ein Problem, da bei der späteren Umrechnung in Euro weniger Geld übrigbleibt. Das Geschäft in den Vereinigten Staaten steuert mehr als ein Viertel zum Sanofi-Umsatz bei.
Im ersten Quartal schlugen sich neben dem schwachen Insulinabsatz und dem starken Euro auch Lieferprobleme im Impfgeschäft in China negativ in der Sanofi-Bilanz nieder. Im Berichtszeitraum bis Ende März gingen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent auf rund 7,9 Milliarden Euro zurück. Bei konstanten Wechselkursen wäre der Rückgang mit minus 0,4 Prozent vergleichsweise milde ausgefallen.
Der um Sonderposten bereinigte Gewinn rutschte um knapp 11 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro ab. Der für die Jahresprognose relevante bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) fiel mit 1,28 Euro rund 10 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Wechselkursbereinigt hätte es bei beiden Kennziffern jedoch leichte Zuwächse gegeben. Analysten hatten im Schnitt mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet. Diese positive Überraschung sei vor allem einem Kosteneffekt und einem Sondergewinn im Zusammenhang mit Anteilen an dem inzwischen von Celgene übernommenen US-Startup Impact Biomedicines geschuldet, schrieb Berenberg-Analyst Alistair Campbell.
An der Börse kam die Nachricht von der anhaltenden Durststrecke nicht gut an. Für die Aktie ging es kurz nach Handelsbeginn um 1,35 Prozent abwärts Wie das Unternehmen selbst hat auch das Papier eine längere Flaute hinter sich. Binnen eines Jahres hat die Aktie rund ein Viertel an Wert verloren. Im französischen Leitindex CAC-40 (CAC 40) gehören die Titel zu jenen Wertpapieren, die seit Jahresbeginn am schlechtesten abgeschnitten haben.
Der von Sanofi angekündigte Aktienrückkauf steht noch noch unter dem Vorbehalt, dass die Hauptversammlung Anfang Mai eine Erneuerung des entsprechenden Vorratsbeschlusses durchwinkt. Läuft alles nach Plan, soll der Rückkauf bis Mitte 2019 abgeschlossen sein./tav/stw/jha/
PARIS (dpa-AFX)
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