US-Arbeitsmarkt meldet sich im September kraftvoll zurück
Der US-Arbeitsmarkt hat sich kraftvoll zurückgemeldet und den Dämpfer vom August ausgewetzt.
Die Arbeitslosenquote sank das erste Mal seit Mitte 2008 unter die Schranke von 6 Prozent. Im September stellten die Unternehmen wesentlich stärker ein als erwartet. Wie das US-Arbeitsministerium meldete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 248.000. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich auf 215.000 getippt.
Auch der August lief besser als zunächst gemeldet. Das Ministerium bezifferte das Stellenplus nun auf 180.000, nachdem zunächst ein Anstieg um 142.000 gemeldet wurde. Im Durchschnitt des ersten Halbjahres hatten die US-Unternehmen jeden Monat 228.000 Jobs geschaffen.
Die separat erhobene Arbeitslosenquote fiel im September von 6,1 auf 5,9 Prozent, während die Ökonomen bei ihren Prognosen an den 6,1 Prozent festgehalten hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden. Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne fielen den Angaben zufolge um 1 Cent auf 24,53 Dollar.
Trotz des stabilen Jobaufbaus der vergangenen Jahre wendet sich weiter ein Teil der Amerikaner enttäuscht vom regulären Erwerbsleben ab. Die Partizipationsrate fiel weiter von 62,8 auf 62,7 Prozent. Damit liegt sie so tief wie seit 30 Jahren nicht mehr. Vor der großen Weltwirtschaftskrise lag die Partizipation bei 66 Prozent.
Die meisten neuen Stellen entstanden im September mit 81.000 bei den Dienstleistern, gefolgt vom Einzelhandel mit 35.000. Die Baufirmen stellten 16.000 Arbeiter ein, während im Gesundheitswesen 23.000 Jobs hinzukamen. Die Industrie hielt sich bei mehr Personal hingegen zurück.
Für die US-Zentralbank ist die Entwicklung des Arbeitsmarktes der wichtigste Indikator zur Steuerung der Geldpolitik. Ihr Programm massiver Staatsanleihekäufe wird sie wahrscheinlich im Oktober auslaufen lassen. Die neusten Daten vom Jobmarkt dürften die Fed in ihrem Zeitplan bestärken. Was die erste Zinserhöhung betrifft, sind die Währungshüter aber nach wie vor vorsichtig. Sie beunruhigt die niedrige Partizipationsrate, die hohe Zahl von Langzeitarbeitslosen und Teilzeitarbeitern. Die meisten Analysten rechnen mit dem ersten Zinsschritt daher erst Mitte nächsten Jahres.
DJG/DJN/chg/sha Dow Jones NewswiresWeitere News
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