Apple goes Snapchat: Mit dem Emoji-Feuerwerk gegen die Konkurrenz
Apples Entwicklerkonferenz hatte für die Apple-Fans doch eine Überraschung auf Lager - nur sah die so ganz anders aus, als gedacht.
Die Entwicklerkonferenz von Apple - sie spaltet die Gemüter. Gerüchte um neue MacBooks bewahrheiteten sich nicht, die fast schon traditionelle Überraschung zur WWDC - die Ankündigung neuer Hardware - blieb diesmal aus. In den zwei Stunden, die die Keynote zum Auftakt der Entwicklerkonferenz in San Francisco dauerte, verlor Apple-Chef Tim Cook kein Wort über neue iPhones, iPads oder MacBooks. Ganz ohne Überraschungen endete die Veranstaltung dennoch nicht.
Entwickler sollen Apple helfen
Ein völlig neuer und unerwarteter Schritt für Apple war Tim Cooks Ankündigung, Apples wichtigste Anwendungen künftig auch für alle Entwickler zu öffnen. Mit deren Hilfe sollen Siri, Apples Karten-App und iMessage verbessert werden. Bahnbrechende Neuerung oder Hilferuf? So ganz einig ist man sich unter Apple-Fans noch nicht. Dabei ist dieses Vorgehen in der Tech-Welt keineswegs neu. So hat Amazon seine Assistentin "Alexa" schon vor längerem für Entwickler geöffnet. Aktuell gibt es bereits rund 1.000 Alexa-Erweiterungen für Fremdentwickler. Auch Apples Siri soll die Öffnung für Entwickler auf die Sprünge helfen. Ab Herbst sollen Entwickler ihre Anwendungen mit Siri verknüpfen können, sodass Siri künfig auch WhatsApp nutzen oder Skype-Anrufe erledigen kann. Kurz: Siri soll mit der Hilfe der fremden Entwickler endlich zu einer digitalen Assistentin werden, die ihren Nutzern tatsächlich in jeder Hinsicht helfen kann. Bislang hatte Siri immer wieder mit Patzern von sich reden gemacht - diese Zeiten sollen, wenn es nach Tim Cook geht, spätestens ab Herbst vorbei sein.iMessage soll Snapchat und Facebook angreifen
Zum Ende der Keynote wurde es richtig bunt - die Runderneuerung von Apples Nachrichtendienst iMessage sorgte mit einem veritablen Emoji-Feuerwerk für Furore. Die Öffnung von iMessage hat dem Dienst diverse Spielereien und bunte Special-Effects verschafft. Nutzer können im Hintergrund nun Konfetti regnen lassen oder ein Feuerwerk abbrennen. Sprechblasen sollen vergrößert werden können oder gar pulsieren. Auch die Emojis werden immer mehr in den Vordergrund drängen, indem für eingetippte Wörter automatisch passende Emojis vorgeschlagen werden sollen. Mit der nächsten iOS-Version im Herbst soll es dann auch möglich sein, Handschrift via iMessage zu übertragen. Auch hier sollen die fremden Entwickler tunlichst Hand anlegen und zur bunten Vielfalt à la Snapchat beitragen. Animierte Sticker und Spielereien mit Kamera-Aufnahmen sollen beispielsweise zum aktuellen Repertoir noch hinzukommen. Wer bei Apples Emoji-Offensive Parallelen zu Snapchat entdeckt, dürfte damit also alles andere als falsch liegen. Der Vormarsch des Einhorns Snapchat ist auch an Apple nicht vorbei gegangen, auch Tim Cook hat hier ganz offensichtlich dringenden Nachholbedarf erkannt und reagiert. So sollen jetzt auch Inhalte, ähnlich wie bei der Konkurrenz, direkt in den Nachrichten sichtbar und Videos oder Songs direkt abspielbar sein. Apple ist ganz offenkundig sehr darauf bedacht, vor allem seine jüngeren Nutzer nicht an Aufsteiger Snapchat oder Facebook zu verlieren.Taugt die iMessage-Runderneuerung zur Snapchat-Konkurrenz?
Wenn die Fremdentwickler das bunte Emoji- und Effekt-Feuerwerk bei Apples iMessage dauerhaft am Brennen halten können, sollte zumindest der Spaßfaktor ebenfalls hoch bleiben. Dass Apple mit der Gegenoffensive zum Shooting-Star Snapchat möglicherweise doch zu spät kommt, ist im Bereich des Möglichen. Schließlich wird die "Mutter aller Updates", wie der Apple-CEO das neue iOS vollmundig nannte, erst im Herbst offiziell erscheinen. Bis dahin sind es jedoch noch einige Wochen, in denen sich die Fremdentwickler noch zahlreiche Special-Effects ausdenken könnten. Es bleibt also spannend.Die ewige Frage: Wo bleibt das "one more thing"?
Doch selbst, wenn sich Apple langfristig in Sachen Message-System gegen die Konkurrenten Snapchat und Facebook behaupten sollte, bleibt nach wie vor die ewige Frage im Raum: Hat Tim Cook noch ein "one more thing" auf Lager? Die Antwort darauf blieb der Apple-Chef auch auf der "kleinen Keynote" vor der WWDC wieder einmal schuldig, es gab sogar nicht einmal wage Andeutungen auf neue Hardware. Die Geduld der Apple-Jünger ist bislang vorbildlich, doch die Zahlen zum Absatzrückgang sprechen bereits eine sehr viel drastischere Sprache. Es scheint also darauf hinauszulaufen, dass Tim Cook über kurz oder lang liefern muss, wenn Apple noch einmal zur alten Form zurückfinden soll. Damit erhöht sich einmal mehr der Druck auf die Keynote im September.Redaktion finanzen.net
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