thyssenkrupp-Aktie unter Druck - Händler: Tata-Deal könnte wackeln
Aktien von thyssenkrupp stehen am Montag unter Druck.
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Die Papiere des Industriekonzerns thyssenkrupp fielen am Montag deutlicher als der ohnehin schwache DAX. Sie rutschten am Nahmittag um 4,08 Prozent auf 11,77 Euro ab und beendeten den Handel mit einem Minus von 3,55 Prozent auf 11,84 Euro.
Rohstoffwerte dürften zu Wochenbeginn besonders unter der Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China leiden. Und der Wandel zum Industriekonzern scheint für die Essener momentan zu wackeln: Nachdem die EU-Wettbewerbshüter jüngst ihre Prüffrist für die Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata verlängerten, mehrten sich die Anzeichen für eine Blockade, hieß es aus dem Handel. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge werden größere Zugeständnisse verlangt. Das komme zwar nicht völlig überraschend, so die Börsianer, sei für die Aktie aber dennoch zusätzliche Belastung.
thyssenkrupp hält Einigung mit EU über Stahlfusion dennoch nach wie vor für möglich
thyssenkrupp hält eine Einigung mit der EU-Kommission in Brüssel über die Freigabe des Stahl-Joint-Ventures mit Tata Steel weiter für möglich. "Die Wettbewerbskommission hat die von thyssenkrupp und Tata Steel vorgeschlagenen Nachbesserungen der Zusagen zum Anlass genommen, einen weiteren Markttest durchzuführen", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Dazu stehe man fortlaufend mit Brüssel im Gespräch. "Es gibt nach wie vor verschiedene Möglichkeiten, unsere bereits gemachten Zusagen anzupassen, ohne die wirtschaftliche Logik des Joint Ventures in Frage zu stellen."
thyssenkrupp reagiert damit auf einen Bericht der Financial Times. Unter Berufung auf drei Insider berichtet die britische Zeitung, ohne weitere Zugeständnisse werde ein Verbot des Stahl-Gemeinschaftsunternehmens zunehmend wahrscheinlich. Wettbewerber, Kunden und andere Marktteilnehmer hätten der EU geschrieben, das bisherige Angebot bleibe weit hinter dem zurück, was nötig sei, um sicherzustellen, dass die gemeinsame Gruppe nicht zu mächtig werde. thyssenkrupp erklärte in der Stellungnahme, im Laufe der Woche werde es "ein weiteres Gespräch mit Kommissarin Vestager zur Bewertung der Transaktion geben".
thyssenkrupp und Tata wollen nach Arcelormittal den zweitgrößten Stahlkonzern Europas schmieden. Im vergangenen Oktober hatte die EU-Kommission Bedenken auf drei Geschäftsfeldern geltend gemacht. Daraufhin boten sie vor einem Monat laut einem Insider unter anderem an, zwei Anlagen in Spanien und Belgien zu verkaufen, in denen feuerverzinkter Stahl für die Autoindustrie hergestellt wird. Daneben will Tata sich von zwei Anlagen für Verpackungsstahl in Belgien und Großbritannien trennen.
Damit blieben angepeilte Synergien in der Größenordnung von 400 bis 500 Millionen Euro erreichbar, sagte der Informant seinerzeit. Jetzt hieß es: "Das Joint Venture ist für das Stahlgeschäft von thyssenkrupp und Tata ein sinnvoller strategischer Schritt. Es ist zudem auch für den europäischen Stahlmarkt von Vorteil, eine starke Nummer Zwei zu schaffen." Bis zum 17. Juni will die EU über das Joint Venture entscheiden.
/ag/mis
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) / (Dow Jones)
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