J Sainsbury und Asda erbitten gerichtlich mehr Zeit bei Fusionsprüfung

Die beiden Unternehmen haben nach eigenen Angaben einen Antrag auf Überprüfung der laufenden CMA-Untersuchung beim Wettbewerbsberufungsgericht gestellt. Der Antrag beziehe sich auf eine Überprüfung des Zeitplans und des Prozesses, erklärten die Konzerne. Sowohl J Sainsbury als auch Adsa sind der Auffassung, der derzeitige Zeitplan räume weder ihnen noch der CMA ausreichend Zeit ein, um alle Unterlagen vorzulegen und prüfen zu können. Die Konzerne verweisen auf den "beispiellosen Umfang und Komplexität" des Falles.

Man habe bisher konstruktiv mit der CMA zusammengearbeitet und wiederholt Anträge auf Verlängerung gestellt. Konkret sei die CMA um weitere 11 Arbeitstage über die Weihnachtszeit gebeten worden, damit auf eine große Menge an Material reagiert werden könne, die man kürzlich erhalten habe, hieß es weiter. Beide Unternehmen seien weiterhin von den Vorteilen der Transaktion und den erwarteten Synergien überzeugt.

Die CMA untersucht den geplanten Zusammenschluss derzeit immer noch vertieft. Im Frühjahr hatte der US-Konzern Walmart angekündigt, die Mehrheit seiner britischen Tochter Asda an Sainsbury verkaufen zu wollen. Aus dem Zusammenschluss ginge die größte Lebensmittelkette des Landes, noch vor Tesco, mit einem Umsatz von rund 51 Milliarden britischen Pfund hervor. Die Kartellbehörde prüft, wie die Transaktion den Wettbewerb für britische Kunden beeinflussen könnte, etwa ob sie zu weniger Auswahl und damit auch höheren Preisen oder zu einem schlechteren Service führen würde. Untersucht wird auch, ob das fusionierte Unternehmen seine größere Einkaufsmacht nutzen könnte, um Lieferanten unter Druck zu setzen, und ob dies Auswirkungen auf die Verbraucher haben könnte.

Wenn die Wettbewerbshüter zustimmen, entsteht ein Lebensmittelgigant, der es beiden Seiten leichter machen wird, sich am Markt gegen Tesco und die zunehmend populären Discounter Aldi und Lidl zu behaupten. Branchenmanager bezeichnen das britische Supermarktgeschäft gerne als das härteste weltweit. Erst im März hatte Tesco für 3,7 Milliarden Pfund Bookers übernommen und war damit zum größten Lebensmittelhändler des Landes aufgestiegen.

LONDON (Dow Jones)