Buffetts große Ölwette: Berkshire Hathaway deckt sich mit 10,5 Millionen Aktien von Occidental Petroleum ein
Starinvestor Warren Buffett hat mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar in die Hand genommen, um sich weitere Anteile am Ölkonzern Occidental ins Depot zu holen. Das steckt hinter dem Deal.
Werte in diesem Artikel
• Berkshire Hathaway kauft weitere Occidental Petroleum-Aktien
• Über eine halbe Milliarde US-Dollar für Anteilsaufstockung
• Jüngster Übernahmedeal im Blick
Der Ölkonzern Occidental Petroleum gehört zu den Aktienlieblingen von Warren Buffett. Nach seinem Einstieg über seine Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway, der im Jahr 2019 erfolgte, baute der Starinvestor seine Beteiligung an dem Unternehmen sukzessive weiter aus. Im dritten Quartal 2023 nahm Occidental schon den Platz 6 der größten Buffett-Beteiligungen ein - nur Konkurrent Chevron, Buffetts Lieblingsaktie Coca-Cola, American Express, die Bank of America und der Techriese Apple hatten einen größeren Anteil am Buffett-Depot.
Erneut aufgestockt - mit der Option auf mehr
Ob es bei dieser Platzierung zum Ende des vierten Quartals bleiben wird, ist abzuwarten, denn Berkshire Hathaway hat in der vergangenen Woche erneut ein großes Aktienpaket von Occidental erworben. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervor geht, erwarb das Buffett-Finanzvehikel rund 10,5 Millionen Occidental-Aktien im Wert von 588,7 Millionen US-Dollar. Damit erhöht sich die Beteiligung von Berkshire an dem US-amerikanischen Ölkonzern auf 27 Prozent, zudem besitzt das Unternehmen Vorzugsaktien und Optionsscheine, die Berkshire zum Erwerb weiterer 83,8 Millionen Occidental-Aktien für 4,7 Milliarden US-Dollar bzw. 56,62 US-Dollar pro Stück berechtigen. Sollte Buffett alle Optionen ausüben, würde die Finanzbeteiligung auf 33 Prozent steigen.
Das steckt hinter dem Deal
Dass Warren Buffett seine Occidental-Beteiligung ausgerechnet im Dezember aufgestockt hat, dürfte handfeste Gründe haben, die darüber hinaus gehen, dass der Starinvestor auf die Ölbranche setzt. Denn der Ölkonzern hat vor kurzem die Übernahme von CrownRock bekannt gegeben, einem kleineren Konkurrenten. Zwölf Milliarden US-Dollar will Occidental für die Übernahme auf den Tisch legen - ein Schritt, den Altmeister Buffett offenbar unterstützt, wenn man seine jüngste Anteilsaufstockung entsprechend interpretiert.
Dabei erinnern sich Occidental-Aktionäre noch an den vorigen Versuch des Ölkonzerns, sich durch die Übernahme eines Rivalen zu verstärken: Der Kauf von Anadarko Petroleum im Jahr 2019 wurde ebenfalls von Warren Buffett unterstützt, der damals mit Berkshire für zehn Milliarden US-Dollar unbefristete Vorzugsaktien von Occidental erwarb und sich eine Garantiedividende zusichern ließ.
Analysten und Marktexperten bewerteten die Transaktion 2019 aber alles andere als positiv. So war es unter anderem Carl Icahn, der die Übernahme torpedieren wollte und in einem Brief an die Occidental-Aktionäre davon sprach, dass Anadarko "massiv überbewertet" sei und er selten einen schlechteren Deal gesehen habe.
Dessen ungeachtet plant Occidental auch bei CrownRock eine ähnliche Übernahmestrategie: Abermals will der Käufer die Schulden seines Übernahmeziels übernehmen, was Ratingagenturen nun aber weniger dramatisch interpretieren. Sowohl Fitch als auch Moody’s haben ihre Investment-Grade-Ratings für Occidental nach Bekanntwerden der Übernahmepläne bestätigt.
Ölkonzern an der Börse mit Nachholbedarf
Occidental-Aktien sind aktuell vergleichsweise günstig zu haben: In den letzten drei Monaten verlor der Anteilsschein mehr als elf Prozent, seit Januar ging es immerhin um rund sechs Prozent abwärts, während der breite US-Aktienmarkt zeitgleich kräftig zulegen konnte. Buffett scheint also weiter auf eine Erholung des Ölsektors zu setzen.
Redaktion finanzen.net
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