ifo-Geschäftsklima steigt im Februar unerwartet
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar entgegen den Erwartungen aufgehellt.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 96,1 (Januar revidiert 96,0) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2019. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 95,3 Punkte prognostiziert. Vorläufig waren für Januar 95,9 Punkte gemeldet worden.
"Die deutsche Wirtschaft scheint von der Entwicklung rund um das Coronavirus unbeeindruckt", kommentierte das ifo-Institut die Zahlen. Die Umfrageergebnisse und andere Indikatoren deuteten auf ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent im ersten Quartal hin. Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen sank auf 98,9 (revidiert 99,2) Punkte. Die Prognose der Ökonomen hatte auf 98,8 gelautet. Vorläufig waren für Januar 99,1 Punkte gemeldet worden. Der Index für die Geschäftserwartungen erhöhte sich auf 93,4 (92,9) Zähler. Erwartet worden war ein Rückgang auf 92,1 Punkte.
Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe stieg im Februar zum dritten Mal in Folge. Dies war auf merklich weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen hingegen schlechter. Die Nachfrage und der Auftragsbestand konnten sich etwas erholen.
Im Dienstleistungssektor war der Indikator erneut rückläufig. Die Dienstleister waren mit ihrer aktuellen Lage etwas weniger zufrieden. Sie blickten zudem skeptischer auf die kommenden Monate. Im Handel hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Die zuletzt positiven Entwicklungen bei der aktuellen Lage und den Erwartungen haben einen Dämpfer erhalten. Nur im Einzelhandel zeigte der Erwartungsindikator nach oben.
Im Bauhauptgewerbe sank der Index erneut. Dies war pessimistischeren Erwartungen der Baufirmen geschuldet. Ihre aktuelle Lage schätzten sie im Gegensatz dazu wieder etwas besser ein.
DJG/hab/apo
FRANKFURT (Dow Jones)
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