Windeln.de: Das ging voll in die Hose

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Eine Kolumne von Holger Steffen, Head of Research von Der Anlegerbrief.

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windeln.de hat sich als offensive Wachstumsstory positioniert. Der Onlineshop für Baby- und Kinderprodukte hat seit der Gründung vor gerade einmal sechs Jahren explosiv zugelegt und sieht sich in diesem Segment als führenden reinen eCommerce-Anbieter in Europa. Einen sehr wichtigen Beitrag leistet aber auch das China-Geschäft, das Unternehmen liefert u.a. Milchpulver in das Reich der Mitte. Nach einem Skandal um verunreinigte einheimische Produkte erfreuen sich europäische Erzeugnisse unter dem Konsumenten dort großer Beliebtheit.

windeln.de stolpert über China-Geschäft

Genau über dieses China-Geschäft ist windeln.de nun gestolpert. Nach einer Änderung der Importregeln und Zölle beklagt das Unternehmen eine verhaltene Nachfrage im April und Mai. Was verwundert: Nach eigenen Angaben ist das Geschäft von den Neuregelungen (bis auf moderate Zollerhöhungen) nicht betroffen, stattdessen würden Importe von nicht legitimierten Händlern ins Visier genommen. Mittelfristig verspricht sich windeln.de daher sogar Vorteile von den Anpassungsmaßnahmen. Aktuell hilft das indes nichts. Nach einem Umsatzwachstum von 76 Prozent im letzten Jahr peilt das Management für 2016 nun nur noch eine Steigerung um rund 30 Prozent an - eigentlich sollten es 50 Prozent werden. Das wirkt sich negativ auf die operative Marge aus, die voraussichtlich bei -10 bis -12 Prozent liegen wird, bisher lag die Prognose bei -6 bis -8 Prozent.

Fazit zu windeln.de

Für ein hoch bewertetes und noch stark defizitäres Unternehmen wie windeln.de ist es eine mittlere Katastrophe, wenn die eigenen Wachstumsziele so deutlich verfehlt werden. Insofern ist die harsche Kursreaktion an der Börse verständlich. Nach dem Absturz der Aktie wird windeln.de nun nur noch mit einem KUV von 0,64 für 2016 bewertet, das ist für ein spezialisiertes eCommerce-Unternehmen mit einer starken Marktstellung eher… ISIN: DE000WNDL110

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