DAX: Die Miesepeter-Hausse
Die Skepsis ist groß, doch der DAX kommt einfach nicht zurück. Die wall of worry bleibt der Treiber der Hausse.
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
Die US-Märkte haben einen Lauf. Die im November gestartete Rally hat in den beiden Folgemonaten lediglich eine Atempause eingelegt, nun wurde die Rekordjagd fortgesetzt. Wer davon ausgeht, dass das überschwängliche Gefühle bei den Anlegern auslöst, dürfte von den jüngsten Sentimentumfragen überrascht sein. Der DAX hingegen kämpft noch um den Ausbruch, europäische Aktien sind angesichts der Fliehkräfte in der EU aktuell kein Favorit. Doch die vorhandene Skepsis schafft auch hier ein Käuferreservoir.
Keine nachhaltige Zuversicht
Angesichts der Rekordjagd der US-Indizes müsste die Stimmung in Übersee eigentlich überschäumen. Und tatsächlich war rund um den Jahreswechsel in der Sentiment-Messung der American Association of Individual Investors die größte Zuversicht seit zwei Jahren erkennbar. Doch die Seitwärtskonsolidierung über mehrere Wochen hat ausgereicht, um die Gemüter deutlich abzukühlen. Ende Januar gab es sogar kurzzeitig wieder mehr Bären als Bullen - ein Phänomen. Das bringt zum Ausdruck, dass ein nachhaltiges Grundvertrauen in eine positive Entwicklung fehlt.
DAX kann noch nachziehen
Für die Börse ist das ein positives Zeichen, denn aus dem Lager der Skeptiker können immer wieder Käufer gesogen werden, wenn die Kurse wider Erwarten klettern und die Schmerzen eines zu geringen Investitionsgrades steigen. Genau das ist die hier schon oft zitierte "wall of worry", an der die Kurse nach oben klettern. Auch, wenn die Anleger in Europa tatsächlich mit substanziellen Problemen zu kämpfen haben - nämlich der EU-Krise und einem möglichen US-Protektionismus - könnte dieser Effekt beim DAX in den nächsten Wochen ebenfalls greifen. Immerhin ist der deutsche Leitindex in Schlagdistanz zum höchsten Stand seit dem Frühjahr 2015, dafür ist die vom Börse-Frankfurt-Sentiment-Index gemessene Stimmung im Schnitt der letzten Wochen auch als verhalten zu bezeichnen.
Fazit zum DAX
Das Ende einer Hausse wird in der Regel von Euphorie der Anleger begleitet - von diesem Zustand sind wir aktuell weit entfernt. Möglich, dass der DAX das Vor und Zurück der letzten Wochen noch etwas fortsetzt. Unter Sentimentgesichtspunkten bleiben die Chancen für einen Ausbruch aber gut.
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