DAX: Angst vor der Höhenluft
Der DAX kann die Marke von 12.000 Punkten nicht überwinden - leitet das nun die große Korrektur ein?
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
Es ist fast perplex: Im Jahr 2016 sorgten sich die Anleger lange Zeit, dass die politischen Risiken - Brexit, Verfassungsreferendum Italien, US-Präsidentschaftswahl - keine Kursgewinne zulassen. Die Märkte haben das eindrucksvoll widerlegt. Angesichts der dynamischen Rally der letzten Monate sollte man vermuten, dass die Stimmung inzwischen gekippt ist und nun großer Optimismus dominiert. Das ist aber nicht der Fall, nun bereiten die hohen Zuwächse binnen kurzer Zeit, verbunden mit einer deutlich gestiegenen Aktienbewertung, Kopfzerbrechen. Das werten wir als gutes Zeichen.
Keine Euphorie
Im November 2016 sah es kurz so aus, als könnte die Rally die Anleger überzeugen, in der Sentiment-Messung der American Association of Individual Investors stieg der Bullenanteil auf den höchsten Stand seit Anfang 2015. Doch schnell bekamen die Anleger wieder Angst vor der eigenen Courage, in den letzten Wochen hatte das Bärenlager mächtig Zulauf. Auch der Börse Frankfurt Sentiment Index weist aktuell eine sehr verhaltene Stimmung aus.
Bewertung als Angstmacher
Kopfzerbrechen dürfte den Anlegern die Bewertung der Aktien machen, vor allem US-Werte gelten als teuer. Auf Basis der zuletzt vermeldeten Ergebnisse liegt das KGV des S&P 500 inzwischen über 26 und damit deutlich höher als noch Anfang des Jahrzehnts. Der langjährige Durchschnitt beträgt lediglich 15,6. Allerdings muss das in Relation zu den Anleihen gesehen werden, die Rendite von 30-jährigen US-Staatsanleihen liegt aktuell bei etwa 3 %, daraus errechnet sich ein KGV von 33. Auch, wenn sich die Bewertung angenähert hat, sind Rentenpapiere immer noch teurer.
Fazit zum DAX
Die Börse befindet sich im neunten Haussejahr, in der Historie gab es in den USA keine längeren Phasen mit einem stetigen Aufwärtstrend. Der Monat März ist zudem ein beliebter Monat für langfristige Trendwenden - beispielsweise in den Jahren 2000, 2003 und 2009 -, was den Anlegern in Verbindung mit einer hohen Aktienbewertung Sorgen bereitet. Aus unserer Sicht passen aber weder die Stimmung noch die (zu hohe) Anleihenbewertung zu einer großen Trendwende. Wir setzen auf eine Fortsetzung der Hausse nach einer möglicherweise längeren Konsolidierung.
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