Mark Hulbert warnt vor "irrationaler Ausgelassenheit": US-Aktien dürften wieder fallen
Die US-Märkte dürften in den kommenden Wochen wieder merklich zurückgehen, warnt Mark Hulbert. Denn Marktteilnehmer seien derzeit deutlich zu optimistisch eingestellt.
• Mark Hulbert sieht sinkende Aktienmärkte voraus
• Anleger seien zu bullish eingestellt
• Ergebnis einer Contrarian-Analyse
Deutliche Zeichen "irrationaler Ausgelassenheit" am Markt
In Anbetracht der Rekordstände, die derzeit wieder und wieder an den Börsen erklommen werden - sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 & Co. stiegen zuletzt auf neue Allzeithöchststände -, wird die Euphorie wieder deutlich angefacht. Insbesondere nach zeitweise wieder aufgekommenen Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China ging es rasant bergauf an den Märkten. Als dann wieder Zweifel aufkamen, fielen die Börsen allerdings nicht auf das Niveau zurück, auf welchem sie sich zuvor befunden hatten, stellte Mark Hulbert, Journalist bei MarketWatch und Betreiber des Hulbert Financial Digest, jüngst fest. Dieses Verhalten sei "ein klassisches Zeichen irrationaler Ausgelassenheit", warnt der Kolumnist.
Fallende Kurse in Sicht
Anleger hofften nun auf weiter steigende Kurse und würden immer bullisher, so Hulbert. Doch das sei nicht gerechtfertigt in der jetzigen Situation, enttäuscht der Finanzexperte in seinem Bericht bei MarketWatch. Seiner Meinung nach werden die Märkte bis Ende des Jahres nicht mehr stark steigen, viel wahrscheinlicher sei es hingegen, dass die US-Aktien wieder sinken würden. Wie weit der Markt fallen wird, hänge aber davon ab, wie sensibel die Marktteilnehmer reagieren, wenn der "Markt in eine schwierige Phase kommt", erklärt Hulbert weiter. Dabei bezieht er sich auf die sogenannte Contrarian-Strategie. Diese beschreibt ein bestimmtes Verhalten der Anleger, das zu Fehleinschätzungen am Markt führen kann. Ein weit verbreiteter Pessimismus kann die Kurse beispielsweise so tief treiben, dass die Chancen auf eine Rückkehr in die Gewinnzone letztlich unterschätzt werden. Durch das Erkennen dieser unterbewerteten Aktien könnten überdurchschnittliche Gewinne eingefahren werden. Umgekehrt kann aber auch zu viel Optimismus zu ungerechtfertigt hohen Bewertungen und damit letztendlich zu Kursverlusten führen, wenn die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden. Dieser zweite Fall treffe Hulbert zufolge derzeit auf die Aktienmärkte zu.
Sollten die Anleger bereits bei den ersten negativen Anzeichen aussteigen, "dann braucht es einen relativ leichten Rückgang, um die Stimmungsgrundlage für die nachfolgende Rally zu schaffen", schreibt der Kolumnist. "Wenn die Marktteilnehmer dagegen trotz der Marktschwäche hartnäckig an ihrer bullishen Einstellung festhalten, dann werden die Contrarians auf einen stärkeren Rückgang setzen." Da die Einstellung sämtlicher Anleger derzeit deutlich zu optimistisch sei, seien fallende Kurse in der nahen Zukunft wohl unvermeidlich, befürchtet Hulbert.
Redaktion finanzen.net
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