Anhaltende Unsicherheiten

Hannover Rück verzichtet weiterhin auf Ergebnisprognose - deutliche Preiserhöhungen erwartet - Aktie nur noch leicht im Plus

14.09.20 11:42 Uhr

Hannover Rück verzichtet weiterhin auf Ergebnisprognose - deutliche Preiserhöhungen erwartet - Aktie nur noch leicht im Plus | finanzen.net

Die Hannover Rück traut sich vor dem Hintergrund der Pandemie weiterhin keine Ergebnisprognose für das laufende Jahr zu.

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Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie und der Wirkung staatlicher Stützungsmaßnahmen seien Gewinnprognosen für den Konzern "noch nicht seriös zu treffen", teilte der MDAX-Konzern mit.

Ergebnisziele werde man erst wieder nennen, sobald die zugrundeliegenden Wahrscheinlichkeiten der Szenario-Berechnungen im Rahmen des Risikomanagements belastbar genug sind.

Im dritten Quartal geht die Hannover Rück davon aus, dass die Großschäden im dritten Quartal trotz Belastungen aus der Explosion im Hafen von Beirut und den Naturkatastrophen in den USA und Asien im Rahmen der Erwartungen liegen werden. Allerdings sind Belastungen aus der Corona-Pandemie hierbei nicht berücksichtigt.

Hannover Rück erwartet deutliche Preiserhöhungen in Januar-Erneuerung

Die Belastungen für die Versicherungswirtschaft aus der Pandemie, die niedrigen Zinsen und die Großschäden der vergangenen drei Jahre sorgen für Preiserhöhungen in der Rückversicherung. So rechnet die Hannover Rück für die Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2021 spartenübergreifend mit deutlichen Preissteigerungen in der Schaden-Rückversicherung, wie der MDAX-Konzern mitteilte.

Preiserhöhungen auf der Erst- und Rückversicherungsseite im Januar und darüber hinaus seien "unumgänglich", sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz. Die dauerhaft niedrigen Zinsen erforderten "eine hohe Disziplin bei der Preisfindung, da die Profitabilität der Versicherungstechnik Rückgänge aus den Kapitalanlageerträgen noch stärker ausgleichen muss."

Die in den zurückliegenden Erneuerungsrunden erzielten Preissteigerungen und Konditionenverbesserungen, die bei von Schäden betroffenen Verträgen oftmals im zweistelligen Prozentbereich lagen, seien nicht immer ausreichend gewesen, teilte der Konzern weiter mit. Weitere Preiserhöhungen seien notwendig.

Die Pandemie sieht der für die Schaden-Rückversicherung zuständige Vorstand Sven Althoff als "Katalysator für fundamentale Preis- und Konditionsanpassungen bei Erst- und Rückversicherern". Das wahre Ausmaß der Schäden werde erst langfristig erkennbar sein. "Covid-19 ist aus unserer Sicht ein ähnlich marktveränderndes Ereignis wie die Terroranschläge des 11. September 2001 oder die Hurrikane Katrina, Rita und Wilma im Jahr 2005", sagte Althoff.

Für die Aktie von Hannover Rück ging es im frühen XETRA-Handel zunächst 1,19 Prozent auf 144,90 Euro nach oben, im Verlauf schrumpfen die Aufschläge aber und der Anteilsschein liegt nur noch 0,42 Prozent bei 143,80 Euro im Plus

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: Hannover Rück

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