DAX korrigiert heftig nach unten - 12.000-Punkte-Marke fällt
Am Donnerstag zeigte sich der deutsche Aktienmarkt mit deutlichen Abschlägen.
Der DAX startete 2,45 Prozent tiefer bei 12.223,42 Punkten in den Tag. Im weiteren Verlauf baut der deutsche Leitindex die Verluste noch aus und notierte im Tagestief unter der psychologisch wichtigen Marke von 12.000 Zählern. Zum Handelsende stand ein Minus von 4,47 Prozent bei 11.970,29 Zählern an der Frankfurter Tafel.
Als Grund machen Börsianer die trüben Wirtschaftsprognosen der US-Notenbank Fed aus.
In Hessen ist am Donnerstag der Feiertag Fronleichnam, gehandelt wird am Börsenplatz Frankfurt dennoch. Am Feiertag treffen Gewinnmitnahmen häufig auf eine geringe Nachfrage, was zu höheren Kursausschlägen führen kann.
Vorbei seien nun die Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der globalen Wirtschaft nach den drastischen Coronavirus-Maßnahmen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der comdirect Bank. "Die internationalen Beschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten haben zu einem herben Leistungsrückgang der Wirtschaft geführt. Das musste nun auch die sonst eher zurückhaltende Fed eingestehen."
Die US-Zentralbank hatte am Vorabend signalisiert, die Zinsen wohl noch für Jahre an der Nulllinie zu halten. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen dürften die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Inflation auch künftig stark belasten. Es bestünden erhebliche konjunkturelle Risiken.
Am Markt sei man bislang von einer sehr schnellen Wirtschaftserholung von der Corona-Krise ausgegangen, eine steile V-förmige Erholung, doch die Fed habe nun eine U-förmige Erholung propagiert, hieß es im Mußler-Börsenbrief am Morgen. Das bedeutet, dass es länger dauern wird, bis die Wirtschaft die Talsohle durchschritten hat.
Mit dem aktuellen Kursrutsch korrigiert der DAX nun seine jüngste fulminante Erholungsrally: Er war bis zum Montag in nur elf Tagen ohne größeren Stopp um bis zu fast 19 Prozent auf 12.913 Punkte nach oben gerannt. Damit hatte er sich seinem Rekordhoch aus dem Februar bei 13.795 Punkten auf weniger als sieben Prozent angenähert.
Redaktion finanzen.net / FRANKFURT (dpa-AFX)
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