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Kapitalmarktbrief Februar 2016: "AAA"

05.02.16 09:07 Uhr

Kapitalmarktbrief Februar 2016: "AAA" | finanzen.net

Einfacher ist sie nicht geworden, die Welt. Und schon gar nicht an den Kapitalmärkten.

Dabei haben sich die großen Anlagetrends fortgeschrieben, die wir seit Jahren auf unserem Investment Forum, der Zusammenkunft unserer Chief Investment Officer (die "Kapitalanlage-Chefs" von Allianz Global Investors) beobachten - besser: entdeckt - haben.

Das globale Wirtschaftswachstum erweist sich als "blutleer", entwickelt sich aber entlang seines Trends. Die Schulden der öffentlichen Haushalte stagnieren bestenfalls oder wachsen, wie im Falle vieler aufstrebender Staaten, weiter. Problem dabei: In den Industriestaaten hat die öffentliche Hand in Anbetracht der angewachsenen Schuldenberge kaum noch die Möglichkeit für Konjunkturstimuli. Dabei zeigt sich, dass die Staaten mit den höchsten Schuldenstandsquoten gleichzeitig auch die geringsten Wachstumsraten aufweisen.

Lediglich die Geldpolitik scheint noch Handlungsspielraum zu haben. Die lang anhaltende Phase der Niedrig-/Negativzinsen sollte sich auch deshalb, Zinsanhebung der US-Notenbank Fed hin oder her, weiter fortsetzen. Die Zentralbanken fahren, aus globaler Brille betrachtet, ja tatsächlich eine weiterhin expansive Politik, wenngleich es auch zu divergierenden Entwicklungen kommt.

Erfreulich sind so einige Entwicklungen in Asien, wenn sie sich auch fernab der Schlagzeilen abspielen. In Japan kommt z. B. das Lohnwachstum voran, begleitet von sinkenden Arbeitslosenraten (die Demografie lässt grüßen). Und bei den nicht von Rohstoffen/Energie getriebenen Preiskomponenten ist von einer deflationären Entwicklung wenig zu sehen. Geradezu optimistisch schauen unsere Kollegen in Asien auf Indien. Die Regierung hält die Neuverschuldung unter Kontrolle, erleichtert Investitionen auch für ausländische Investoren und baut die digitale Infrastruktur aus.

Unterstützt wird diese Politik von einem Zentralbankgouverneur, der die Inflation sowie das Problem fauler Kredite im Bankensystem anpackt und Zuflüsse aus Hartwährungen fördert.

Auch die Vorhersage, dass wir auf eine volatilere Anlagewelt im neuen Jahr 2016 zugehen, hat sich bestätigt. Die geopolitische Risiken sind nicht weniger geworden. Und die von Liquidität inspirierten Kapitalmärkte bedürfen der fundamentalen Unterstützung.

Auf was es jetzt ankommt, ist mehr denn je aktives Management: Aktiv bei der Auswahl der verschiedenen Vermögensgattungen. Aktiv bei der Auswahl der einzelnen Titel (seien dies Anleihen oder Aktien). Aktiv auch, wenn es darum geht, z. B. mit alternativen Strategien die Marktschwankung Beta zu zähmen oder ganz zu umgehen. "AAA" eben.

In einer volatilen Welt geht es darum, Kapitalerträge zu generieren, meint Ihr

Hans-Jörg Naumer
Global Head of Capital Markets & Thematic Research

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