Brenntag-Aktie leichter: Brenntag kauft eigene Aktien in Millionenhöhe zurück - operativer Gewinnrückgang erwartet

Auf Basis des Schlusskurses der Brenntag-Aktie vom Montag in Höhe von 71,58 Euro entspricht das angestrebte Volumen bis zu 10.477.787 eigenen Aktien oder 6,8 Prozent des Grundkapitals, wie der DAX-Konzern mitteilte. Der Rückkauf soll noch in diesem Monat beginnen und über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten abgeschlossen sein. Weitere Details werden vor dem Start des Aktienrückkaufprogramms veröffentlicht. Die Brenntag SE behält sich das Recht vor, das Programm jederzeit zu beenden.

Die Brenntag SE war im Februar von einem aktivistischen Investor unter anderem zu einem Aktienrückkauf aufgefordert worden. Eine zentrale Forderung von Engine Capital war darüber hinaus die Abspaltung des Spezialchemie-Geschäftes. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Vortag berichtet, der Konzern erwäge den Rückkauf von mindestens 5 Prozent seiner Aktien.

Brenntag rechnet 2023 mit operativem Gewinnrückgang

Der Chemikalienhändler Brenntag hat 2022 ungeachtet des schwierigen makroökonomischen Marktumfelds seinen Gewinn erhöht, allerdings nicht so stark wie erwartet. Die Zielvorgaben für das Gesamtjahr hat der Konzern komfortabel erreicht und will seinen Aktionären nun eine höhere Dividende zahlen. Der Blick auf das laufende Jahr fällt wegen des anhaltend schwierigen Geschäftsumfelds verhalten. Brenntag hält einen Gewinnrückgang für möglich.

2022 erwirtschaftete Brenntag einen Umsatz von 19,43 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 27,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Der Rohertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 20,3 Prozent auf 4,32 Milliarden Euro. Brenntag erzielte ein operatives EBITDA von 1,81 (Vorjahr: 1,34) Milliarden Euro. Das Ergebnis je Aktie erreichte 5,74 (2,90) Euro. Analysten hatten ein operatives EBITDA von 1,85 Milliarden Euro und ein Ergebnis je Aktie von 6,26 Euro erwartet.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet Brenntag 2023 mit einem operativen EBITA zwischen 1,3 und 1,5 Milliarden Euro, was einem operativen EBITDA zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro entspricht. Diese Einschätzung berücksichtigt die Ergebnisbeiträge der bereits abgeschlossenen Akquisitionen und geht davon aus, dass die Wechselkurse auf dem Niveau zum Zeitpunkt von Ende Februar stabil bleiben.

Die Brenntag-Aktie verliert im Handel auf XETRA zeitweise 0,42 Prozent auf 71,32 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)