Aktienstrategie-Kolumne Wolfgang Braun

Vorteil Europa

13.02.14 10:53 Uhr

Vorteil Europa | finanzen.net

Seit der Finanzkrise haben die Börsen eine Atem beraubende Rallye aufs Parkett gezaubert.

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Der DAX schaffte vom Tief ein Plus von rund 140 Prozent. Ein Grund dafür war die krasse Unterbewertung, die im Zuge der Krise aufgetreten war. Hauptantrieb für den Aufschwung waren aber die Notenbanken, die mit aller Macht und reichlich Liquidität an einer Wiederbelebung der Konjunktur und gegen einen Zusammenbruch des Finanzsystems arbeiteten. Ein großer Teil des Geldes wurde in der Wirtschaft nicht gebraucht und floss an die Finanzmärkte. Auch in den nächsten Monaten dürften die Notenbanken ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung der Börsen sein. Dabei ist Europa im Vorteil.

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Weniger Gas

Die Federal Reserve macht inzwischen Ernst und fährt ihr Anleihekaufprogramm zurück. Bis Ende 2013 wurden monatlich Wertpapiere von 85 Milliarden Dollar aufgekauft. Im Februar soll die Summe auf 65 Milliarden Dollar sinken. Analysten gehen davon aus, dass es anschließend zu weiteren Reduzierungen um zehn Milliarden Dollar im Monat kommt. Nach gut einer Billion Dollar im vergangenen Jahr dürfte sich die Aufkaufsumme daher 2014 auf weniger als die Hälfte reduzieren.

An eine Zinsanhebung ist vorerst dagegen nicht zu denken. Die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum liegt inzwischen aber bei rund drei Prozent, am Arbeitsmarkt sind deutliche Verbesserungen erkennbar.

Bei einer anhaltenden Stabilisierung könnte Lohndruck entstehen und die bislang kaum nennenswerte Inflation anfachen. Dann dürften am Markt zumindest Befürchtungen über erste Zinsschritte aufkommen.

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Weiter im Krisenmodus

In der Euro-Zone zeichnet sich zwar auch ein Ende der Rezession ab, die Arbeitslosenzahlen liegen aber in vielen Krisenländern noch über 20 Prozent. Unter solchen Umständen ist an Lohnerhöhungen mit entsprechendem Preisdruck nicht zu denken. Zuletzt gab es eher Befürchtungen, dass es in Europa zu einer breit angelegten Inflation kommen könnte. Selbst in Deutschland, wo die Konjunktur vergleichsweise gut läuft, zogen die Verbraucherpreise im Januar lediglich um 1,3 Prozent an. Die EZB strebt eine Inflationsrate von rund zwei Prozent an.

Entsprechend gab es auch Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank weitere Maßnahmen einleiten könnte, um die Geldversorgung zu verbessern.

Die anhaltend weit geöffneten Geldschleusen im Euro-Raum dürften der Grund sein, dass sich der DAX seit Jahresbeginn besser gehalten hat als der Dow Jones.

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Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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