Zukunftssorgen um Snap: Geht es noch weiter bergab?

Zu seinem Börsendebut erreichte der Technologie-Konzern Snap 33 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung, als ein Eröffnungspreis von 24 US-Dollar pro Aktie erreicht wurde. Dieser lag bereits 41 Prozent über dem Ausgabepreis, doch davon hat sich der Snap-Aktienkurs bereits weit entfernt. Zuletzt schlossen die Papiere am 18. Januar 2019 fast 75 Prozent unter dem Eröffnungspreis bei 6,18 US-Dollar - darauf basierend wies das Unternehmen zuletzt eine Marktkapitalisierung von nur noch rund 8 Milliarden US-Dollar aus. In den nun fast zwei Jahren an der Wall Street hat die Snapchat-Konzernmutter inzwischen um die 25 Milliarden US-Dollar an Börsenwert eingebüßt. Dabei scheinen die weiteren Aussichten alles andere als rosig.

Beunruhigendes Indiz: Finanzvorstand geht

Wie es scheint, hat das Soziale Netzwerk weitere Hürden vor sich: Nun verlässt auch noch der sich erst acht Monate im Amt befindende Finanzchef Tim Stone das Unternehmen. Aus diesem Grund vermutet nun Erin Gribbs, die Portfoliomanagerin bei S&P Global ist, dass auf Snap noch härtere Zeiten zukommen, berichtet der US-Nachrichtensender CNBC. Dabei bezieht sie sich auf den Aktien-Bonus, den sich der Finanzvorstand mit seinem Rücktritt durch die Lappen gehen lässt. Denn das zeige, was Stone von dem Konzern hält: Vermutlich geht er von einem Untergang Snaps aus, schätzt Gibbs.

Schlechte Aussichten für Snap

Ursächlich könnte die prekäre, wirtschaftliche Lage sein, in der sich Snap zu befinden scheint: "Die Gewinneinschätzungen sind im letzten Monat gesunken und dabei waren die anfangs nicht hervorragend", erklärt die Portfoliomanagerin. Diese Vermutung wird durch weitere Experten bestätigt: Bei den Anfang Februar erwarteten Quartalszahlen rechnen Analysten des Finanzdatenunternehmens FactSet mit einem Nettoverlust von 19 Cent pro Snap-Aktie. Auch die Marktstrategin Stacey Gilbert von Susquehanna berichtet von einer negativen Haltung gegenüber dem Fotoprogramm: Ihr Konzern hege vor allem Zweifel im Anzeigengeschäft des Sozialen Netzwerkes. Außerdem ist die sinkende Nutzerzahl ein weiteres Manko. Snap könne demnach in Sachen Rentabilität nicht mit Konkurrenten wie Facebook oder Instagram mithalten, so Gilbert gegenüber CNBC.

Aktie wird weiter fallen

Aufgrund der ernüchternden Aussichten geht Portfoliomanagerin Gibbs davon aus, dass die Snap-Aktien weiter an Wert verlieren werden. Aktuell sehe sie deshalb noch keine Einstiegsgelegenheit. Darüber hinaus weist Marktstrategin Gilbert gegenüber CNBC darauf hin, dass die Bewegung der Snap-Aktie keine "Position für längeres Wachstum" sei.

Redaktion finanzen.net