GERRY WEBER muss nach Gewinneinbruch weiter umbauen - Aktie hebt ab
Der Modekonzern GERRY WEBER hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch verkraften müssen.
Nach einem kräftigen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr will der Modekonzern GERRY WEBER seinen Umbau verschärfen. "Die seit Sommer 2015 angeschobenen Maßnahmen reichen angesichts der derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen nicht aus, um uns für die Zukunft optimal aufzustellen", räumte Unternehmenschef Ralf Weber am Dienstag ein. Der Vorstand habe daher beschlossen ein Programm zur Neuausrichtung der Gruppe aufzusetzen. Details dazu soll es bei der Bilanzpressekonferenz am 26. Februar geben.
GERRY WEBER steckt schon seit Jahren in einer Abwärtsspirale. Vor allem jüngere Kunden kaufen lieber bei der Konkurrenz oder gleich im Internet. Auch das Auftauchen neuer, preisaggressiver Mitspieler macht den etablierten Modeherstellern das Leben schwer. In diesem Jahr kamen zudem noch Wetterkapriolen hinzu, so dass sich Saisonware nur schwer verkaufte. Die Westfalen hatten daher im Jahresverlauf ihre Prognosen zusammengestrichen.
Nach ersten Berechnungen fiel das operative Ergebnis (Ebit) für das Geschäftsjahr 2014/15 (Ende Oktober) etwas schlechter aus als von GERRY WEBER zuletzt prognostiziert. Um gute 27 Prozent auf 79 Millionen Euro sank es im Jahresvergleich. Der Umsatz stieg dank der Zuwächse bei der übernommenen Modekette Hallhuber hingegen um rund 8 Prozent auf 920 Millionen Euro.
Die vorläufigen Jahreszahlen würden von den Marktteilnehmern eher als "Kollateralschaden" gesehen, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Berliner Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Angesichts des Umbaus schöpften die ersten wieder Hoffnung. Wichtig sei nun, dass es dem Konzern gelinge, die kaufkräftige Zielgruppe der 25 bis 45 Jährigen zu erreichen. Bislang stehe GERRY WEBER eher für Mode ab 50.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank erwartet, dass die Neuausrichtung noch einige Zeit dauert und die nun angekündigten zusätzlichen Maßnahmen sich deutlich auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auswirken werden. Die Erwartungen vieler Experten sind aus seiner Sicht daher noch zu hoch. Auch der Start in das im November begonnene Geschäftsjahr 2016 dürfte für GERRY WEBER schwach verlaufen sein, schätzt Bosse. Das lasse der schwierige Gesamtmarkt erahnen. Das Branchenblatt "Textilwirtschaft" berichtete, dass die Umsätze im deutschen Textilhandel sowohl im November als auch im Dezember rückläufig waren./she/mne/stb
Die vom Modekonzern GERRY WEBER International angekündigte Neuausrichtung hat am Dienstag zahlreiche Anleger angelockt. Auch die etwas besser als befürchtet ausgefallenen Eckzahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 trugen zur Erleichterung bei. Analysten allerdings blieben mit Blick auf die kurzfristig zu erwartende Gewinnentwicklung überwiegend vorsichtig.
Ungeachtet der allgemein stark eingetrübten Börsenstimmung gewannen die Aktien an der Spitze des SDAX im Mittagshandel über 14 Prozent auf 12,75 Euro. Allerdings war es nach ihrem Anfang Juni 2014 erreichten Rekordhoch bei 39,565 Euro fast ausnahmslos bergab gegangen. Der Niedergang setzte ein, als in der zweiten Jahreshälfte 2014 die Umsätze und Gewinne zu schrumpfen begannen. 2015 schließlich hatte Gerry Weber dann gleich mehrfach seine immer wieder gesenkten Jahresziele einkassiert.
Nun sorgten Händlern zufolge etwas bessere Kernzahlen wie Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) für 2014/15 (bis 31. Oktober) "für Fantasie". Dies umso mehr, da Gerry Weber gleichzeitig einen Konzernumbau zur Verbesserung der Geschäfte angekündigt habe, hieß es.
Eine zumindest "kurzfristige Erleichterung" aufgrund der Jahreszahlen sah Analyst Jörg Philipp Frey von Warburg Research. "Doch abgesehen von dieser positiven Schlagzeile gibt es im Schlussquartal von Gerry Weber keine Verbesserung der Geschäftsentwicklung auf vergleichbarer Fläche", kommentierte er. Vielmehr dürfte der Umsatz der Kernmarke im vierten Quartal flächenbereinigt noch deutlicher gesunken sein als im vorangegangenen. "Bitte nicht vergessen, dass der Markt im selben Zeitraum um rund 1 Prozent gewachsen ist", ergänzte Frey.
Der Warburg-Analyst will nun seine Schätzungen für 2015/16 nach unten revidieren, was ganz den Erwartungen von Volker Bosse, Analyst der Baader Bank, entspricht. "Das neue Geschäftsjahr wird ein weiteres Übergangsjahr und die Erwartungen dürften daher immer noch zu hoch sein", so Bosse. Gerry Weber selbst will einen Jahresausblick und eine Telefonkonferenz zu den Umbauplänen erst zur Vorlage der endgültigen Bilanz am 26. Februar geben.
"Es bleibt jedenfalls abzuwarten, ob der geplante Geschäftsumbau als Antwort auf das herausfordernde Marktumfeld ausreicht", so Analystin Yasmin Moschitz von der Commerzbank. Sie rät daher, sich lieber von der Aktie fernzuhalten./ck/ag/jha/
HALLE/WESTFALEN (dpa-AFX)Weitere News
Bildquellen: GERRY WEBER
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Analysen zu GERRY WEBER AG
Datum | Rating | Analyst | |
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14.01.2019 | GERRY WEBER Sell | Baader Bank | |
19.10.2018 | GERRY WEBER verkaufen | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
11.10.2018 | GERRY WEBER Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
05.10.2018 | GERRY WEBER Reduce | Commerzbank AG | |
05.10.2018 | GERRY WEBER Verkaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.01.2018 | GERRY WEBER kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
29.06.2017 | GERRY WEBER kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
30.12.2016 | GERRY WEBER International kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
28.11.2016 | GERRY WEBER International kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
26.01.2016 | GERRY WEBER International Kauf | DZ-Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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24.09.2018 | GERRY WEBER Hold | Warburg Research | |
16.03.2018 | GERRY WEBER Neutral | Oddo BHF | |
01.03.2018 | GERRY WEBER Neutral | Oddo BHF | |
28.02.2018 | GERRY WEBER Hold | Warburg Research | |
22.02.2018 | GERRY WEBER Hold | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.01.2019 | GERRY WEBER Sell | Baader Bank | |
19.10.2018 | GERRY WEBER verkaufen | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
11.10.2018 | GERRY WEBER Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
05.10.2018 | GERRY WEBER Reduce | Commerzbank AG | |
05.10.2018 | GERRY WEBER Verkaufen | DZ BANK |
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