A-Aktien beliebt

Chinesische Aktien bleiben trotz Handelskonflikt gefragt

10.07.19 22:08 Uhr

Chinesische Aktien bleiben trotz Handelskonflikt gefragt | finanzen.net

Nach einem schwachen Jahr 2018 greifen ausländische Investoren nun wieder verstärkt bei chinesischen Aktien zu.

Im vergangenen Jahr zeigten Chinas Aktien die schlechteste Performance in der Region. Doch im laufenden Jahr 2019 holen sie nun auf: Mit einem Plus von rund 20 Prozent gehört etwa der Shanghai Composite zu den besten Indizes in Asien.

Ausländische Investoren

Eugene Qian, President von UBS Securities, führt dies auch auf ausländische Investoren zurück. Wie er gegenüber dem US-Sender "CNBC" erklärte, haben diese in den letzten zwölf bis achtzehn Monaten nach Möglichkeiten Ausschau gehalten, sogenannte A-Aktien zu kaufen, also in Yuan notierte Aktien chinesischer Unternehmen, die in Shanghai oder Shenzhen gelistet sind.

Qian rechnet damit, dass bis zum Jahresende rund 70 Milliarden Dollar ins Reich der Mitte fließen und in solche A-Aktien investiert werden. Hintergrund sei, dass große Index-Anbieter wie beispielsweise MSCI vermehrt chinesische Titel in ihre globalen Indizes aufnehmen. Dies ist von Bedeutung, weil sich viele Fondsmanager an solchen Indizes orientieren.

Handelskonflikt beeindruckt nicht

Ende Juni haben US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping im Rahmen des G20-Gipfels in Osaka einen Burgfrieden vereinbart. So haben sich die beiden Staatslenker darauf verständigt, die festgefahrenen Verhandlungen wiederaufzunehmen. Bereits in dieser Woche sollen die Gespräche weitergehen. Außerdem erklärte sich Trump bereit, zunächst auf neue Strafzölle zu verzichten.

Trotzdem bleiben die Anleger skeptisch, schließlich schien es bereits nach dem G20-Treffen in 2018 in Argentinien so, als gebe es eine Annäherung. Doch der Friede hielt nicht lange und Trump belegte chinesische Waren mit weiteren Zöllen, weil sich die Verhandlungen seiner Meinung nach zu lange hinzogen. Und dies war bei weitem kein Einzelfall. So wechselten sich während des schon über ein Jahr währenden Handelsstreits immer wieder Signale der Verständigung mit Signalen der Eskalation ab. Da verwundert es nicht, dass sich die Begeisterung über den jüngsten Burgfrieden in Grenzen hält.

Dennoch lassen sich die Anleger vom sino-amerikanischen Handelsstreit anscheinend nicht davon abschrecken, nach interessanten Anlagemöglichkeiten in China Ausschau zu halten.

Redaktion finanzen.net

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