Gefährliches Auf und Ab
Die Märkte sind derzeit hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Angst.
Bei manchen Spekulanten ist zudem die alte Lust am Zocken zurückgekehrt. Und selbst Privatanleger wollen jetzt wieder mehr, mehr, mehr. Eine gefährliche Mischung, denn die Zeichen stehen nicht günstig für einen langanhaltenden Aufschwung.
Von Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln
Nach Argumenten, weshalb die aktuelle Berg- und Talfahrt an den Aktienmärkten noch einige Zeit anhalten könnte, muss deshalb auch nicht lange gesucht werden. Während die Schuldenproblematik einiger Randstaaten der Eurozone, die anhaltenden Unruhen in Nordafrika sowie die ausufernden Staatsverbindlichkeiten der USA weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten schweben, könnte die nach wie vor hohe Liquidität im Markt die Aktienmärkte hingegen beflügeln.
Gefahren ausgeblendet
Wegen der kräftig gestiegenen Aktienkurse hatten zahlreiche Anleger die Gefahren zunächst scheinbar ausgeblendet. Sie stiegen ein, als die Stimmung schon lange gut war. Jetzt nimmt die Sorge über den weiteren Konjunkturverlauf zu, die Stimmung kippt. Das liegt vor allem auch an einigen der jüngsten Konjunkturindikatoren vor allem in den USA.
Dort verläuft die Entwicklung schleppend, die Arbeitslosenquote bewegt sich trotz des jüngsten Rückgangs auf historisch hohem Niveau – und auch der Immobilienmarkt hat sich immer noch nicht erholt. Gut möglich also, dass die US-amerikanische Notenbank ihre expansive Geldpolitik fortsetzen wird; sprich: die Notenpresse erneut angeworfen wird.
Schuldenstrategie – wie lange geht das gut?
Kurzfristig mag diese auf Schulden basierte Wachstumsstrategie funktionieren. Die zusätzliche Liquidität kann die Märkte auch noch eine Weile antreiben. Auf lange Sicht birgt das US-Geschäftsmodell jedoch enorme Gefahren. Kritisch sind vor allem die damit einhergehenden ausufernden Staatsschulden zu bewerten. Schließlich können sich die USA schon jetzt nur noch mit Tricks über Wasser halten und ihre Rechnungen zahlen.
Ein hohes Rückschlagpotenzial also für die Märkte, das sich da aufbaut. Vielen Anlegern, die – wieder einmal – eingestiegen sind, als Stimmung und Kurse hoch waren, drohen in die Stimmungsfalle zu laufen. Entgehen kann man ihr nur, wenn man auch bei schlechter Stimmung kauft und bei guter auch einmal Gewinne realisiert.
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