Angst lässt Vermögen schrumpfen
Alternativlos - das vielzitierte Kanzlerinnen-Wort zur Euro-Union gilt in der Geldanlage mehr denn je für die Investition in Aktien.
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von Gottfried Urban, Vorstand der Neue Vermögen AG, Traunstein
Obwohl Euroland in der Rezession verharrt, obwohl sich Chinas Wachstum verlangsamt und in den USA der Steuerstreit belastet - an Sachwerten und insbesondere an Aktien führt zurzeit kein Weg vorbei, wenn Vermögen erhalten werden soll.
Die "German Angst" ist international ein geflügeltes Wort. In punkto Finanzen fürchten die Bundesbürger nichts mehr als die Inflation. Doch die Furcht wirkt offenbar lähmend. Erst kürzlich nannten in einer Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands zwei Drittel das Sparbuch als „die“ Anlageform für ihre Altersvorsorge. Laut Statistik des Deutschen Aktieninstituts hat nur jeder zehnte Bürger über 14 Jahren Aktien oder Aktienfonds im Depot.
Stattdessen fließt das Geld in - vermeintlich - weniger riskante Anlageformen. Auf den Spar- und Festgeldkonten türmen sich die Guthaben. Milliardenbeträge fließen Jahr für Jahr in Renten- und Kapitallebensversicherungen, die ihrerseits wiederum hauptsächlich in Zinspapiere investieren. Der Lohn der Angst ist negativ: Das reale Vermögen schrumpft. Denn längst ist mit Zinskonten und Staatsanleihen hoher Bonität keine Rendite mehr oberhalb der Inflationsrate zu erzielen.
Staaten haben wenig Interesse an geringer Inflation
Im Gegenteil: Wer aktuell etwa in fünfjährige Bundesobligationen investiert, verliert nach Abzug der Kerninflationsrate knapp zwei Prozent an Kaufkraft pro Jahr. Für Staaten wie Deutschland oder die USA reduzieren sich die Schuldenberge, solange die Inflationsrate über dem Nominalzins ihrer Anleihen liegt. Sie dürften also wenig Interesse an steigenden Zinsen oder sinkender Inflation haben. Zinstäler sind in der Regel immer lange und ausgeprägt.
Für Anleger bedeutet dies aber, dass ihre Altersvorsorge nachhaltig gefährdet ist, wenn sie nur auf ihre bisherigen Favoriten Sparbuch und Versicherungen setzen. 100.000 Euro heutiges Vermögen hätten bei dem oben beschriebenen Kaufkraftverlust nach zehn Jahren nur noch einen Gegenwert in Waren von etwa 80.000 Euro.
Aktien bieten besten Schutz
Wer solche Verluste vermeiden will, muss vom kurzfristigen Sicherheitsdenken Abstand nehmen. Langfristig betrachtet bieten Aktien den besten Inflationsschutz unter allen Anlageklassen. Das belegen Renditevergleiche über die vergangenen Jahrzehnte seit 1900. Richtig ist, dass mit Dividendentiteln natürlich größere Kursschwankungen im Depot verkraftet werden müssen. Richtig ist auch, dass die Kauf- und Verkaufszeitpunkte ganz wesentlich den Anlageerfolg mitbestimmen. Folgt man der Devise von Börsenlegende Warren Buffett "Kaufe günstig, wenn die Masse ängstlich ist", könnte jetzt eine Einstiegsgelegenheit sein. Denn die Zahl der Pessimisten an der Börse hat in diesem Herbst ein Elf-Jahre-Hoch erreicht.
Gut fährt, wer den Aufbau von Aktienpositionen über einen längeren Zeitraum mit stufenweisem Einstieg streckt und seine Engagements regional und nach Branchen gut diversifiziert. Zusätzlich helfen Hochzinsanleihen von Unternehmen aus Industrieländern ergänzt mit Schwellenländeranleihen. Rohstoffe und Edelmetalle können ebenfalls die Kaufkraft erhalten und eine positive reale Rendite zu erzielen, eignen sich aber bestenfalls als Beimischung. Für die Anlage kleiner Summen bieten vor allem in der Anlagepolitik flexible vermögensverwaltende Fonds und Multi-Asset-Produkte eine passende Lösung.
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